Im ersten Halbjahr wurden in der Schweiz so viele Finanzfirmen gegründet wie nie: Offenbar wagen viele Ex-Banker den Schritt in die Selbstständigkeit.

Die Krise schlägt sich in der erwarteten Form auch bei den Firmen-Gründungen nieder: In der Schweiz wurden seit Jahresbeginn 20'500 Unternehmen gegründet – das sind 9,3 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Dies ergab die neuste Gründungs-Studie der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet.

Bemerkenswert ist allerdings: Im Finanzbereich war das Bild völlig anders. Dort wurden zwischen Januar und Ende Juli 773 neue Unternehmen gegründet – also 2,9 Prozent mehr als noch letztes Jahr. Überhaupt seien seit Erhebungsbeginn noch nie so viele Unternehmen im Finanzbereich gestartet worden, meldet Dun & Bradstreet weiter.

Als naheliegende Erklärung gilt, dass offenbar viele ehemalige Banker statt den Weg aufs RAV den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. «Sie machen dabei aus der Not eine Tugend: Da die Krise das Vertrauen in die Banken erschüttert hat, ist gerade bei den vermögenden Anlegern wieder vermehrt die unabhängige und vom Produktverkauf losgelöste Beratung gefragt – die so genannt freie Finanzberatung», kommentiert D&B.

Und das Fazit: «Gerade die aktuelle Krise ist der Grund für den neuen Gründungsrekord in der Branche Finanzen und Versicherungen.»