Das gelbe Edelmetall steht vor seinem ersten Jahresverlust seit 13 Jahren. Doch ein Blick in die Statistik lässt auf eine bessere zweite Jahreshälfte hoffen.
Dient die Vergangenheit als Indikator, dann können Goldinvestoren für das zweite Halbjahr wieder Hoffnung schöpfen. Im Bärenmarkt zwischen 1981 und 2000 verlor das Edelmetall jeweils in der ersten Jahreshälfte durchschnittlich 3,9 Prozent. Wenn man dagegen die zweite Jahreshälfte betrachtet, dann hat Gold durchschnittlich 1,3 Prozent zugelegt.
Ab 2001 brachte das Metall während des Bullenmarkts im zweiten Halbjahr durchschnittlich elf Prozent ein, mehr als doppelt so viel wie im Durchschnitt in den ersten Jahreshälften. In neun der letzten zwölf Jahre war zudem die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte stärker, wie Goldpreisdaten belegen.
«Physische» Unterstützung im Fokus
Ausserdem steigt in der zweiten Jahreshälfte üblicherweise die physische Nachfrage für Hochzeiten und religiöse Anlässe in Asien. «Der physische Trend ist stets sehr saisonal gewesen», sagte Bernard Sin, Leiter Devisen- und Metallhandel beim Genfer Edelmetallbroker MKS gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg». «Physische Käufer sind eine besondere Menschensorte. Sie kaufen immer bei Preisrückgängen. Die physische Unterstützung wird weiter da sein, und sie wird sicher Interesse auf sich ziehen.»
Auch Analysten und Händler sind optimistischer: Noch vor zwei Wochen waren sie gemäss der Nachrichtenagentur «Bloomberg pessimistisch wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Nun hat sich das Blatt gewendet: Der Anteil derer, die an einen Preisanstieg glauben, ist so hoch wie zuletzt Anfang Juni. Vierzehn von «Bloomberg» zu Gold befragte Analysten erwarten, dass der Preis in dieser Woche steigen wird. Zehn sind negativ und drei sind neutral eingestellt.