Das passt zur neuen Wackelpartie an den Finanzmärkten: Die wichtigsten Institutionellen Anleger äussern eine tiefe Verunsicherung. Und doch: Sie glauben an die Aktie.
Wir befinden uns auf dünnem Eis. Und wir haben keine Modelle, um in den neuen Finanzmärkten wirklich zu bestehen: Dies in etwa die Grundstimmung unter den wichtigsten Institutionellen Anlegern der Welt.
Der Eindruck gründet auf einer Erhebung von Natixis Global Asset Management. Die Spezialisten der französischen Investmentbank befragten die Entscheidungsträger von 500 Institutionellen in 19 Staaten – es sind Personen, die zusammen 11,5 Billionen Dollar verwalten.
Und diese Profis sind skeptisch:
- 75 Prozent erwarten für die kommenden 12 Monate schwere Markterschütterungen;
- zwei Drittel rechnen mit einer höheren Inflation;
- immer noch fast 90 Prozent denken, dass es im laufenden Jahr schwierig sein könnte, die Renditeziele zu erreichen.
Besonders alarmierend ist dabei eine Zahl aus Europa: Hier erwarten 68 Prozent der Institutionellen, dass sie in den nächsten drei Jahren Probleme bei der Refinanzierung ihrer langfristigen Verpflichtungen haben werden (Natixis befragte grosse Geldmanager in allen wichtigen Regionen – Nordamerika, Europa, Asien, Nahost).
In Europa setzen die Entscheidungsträger denn auch auf die klassischen Zufluchtswerte, die einem Institutionellen bleiben: Liegenschaften. Genauer:
- Zwei Dritttel planen im laufenden Jahr, in Immobilien zu investieren.
- Ebenfalls zwei Drittel (63 Prozent) wollen bei globalen Aktien aufstocken (weltweit: 58 Prozent).
- Etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) wird 2013 vermehrt in Schwellenländer-Aktien investieren (weltweit: 46 Prozent).
- 40 Prozent wollen den Anteil bei heimischen Aktien ausbauen (weltweit: 42 Prozent).
- 64 Prozent setzen verstärkt auf Alternative Anlagen (weltweit: 60 Prozent).
Klar scheint, dass sich die Idee des New Normal weitgehend durchgesetzt hat. Denn satte 60 Prozent der Institutionellen-Manager weltweit halten die traditionellen Modelle der Portfoliokonstruktion nicht für den besten Weg, um Risiko und Ertrag in Einklang zu bringen (in Europa erreicht die Quote sogar 70 Prozent).
Und 69 Prozent sagen, es müssten neue Modelle entwickelt werden, um eine bessere Performance zu erzielen.
Eher positiv ist dafür die relativ entspannte Haltung zur Inflation: Sie gilt unter den Entscheidungsträgern in Pensionskassen, Versicherern, Staatsfonds, Stiftungen oder Dachfonds als kontrollierbar. In Zahlen:
- Gut 58 Prozent der Befragten erachten die Inflation als Herausforderung für die nächsten drei Jahre;
- aber fast alle (95 Prozent) sagen aus, dass Inflation und Deflation keinerlei Einfluss auf ihre Investmententscheidungen haben werden.
Interessant auch, dass die Politik der Zentralbanken laut eigener Aussage nicht einmal bei einem Drittel (28 Prozent) einen signifikanten Einfluss auf ihre Investments habe.
Mitteilung Natixis in Frankreich — Mitteilung Natixis global
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