Banken sollen potenzielle Milliarden-Betrüger in den eigenen Reihen künftig dank linguistischer Analyse der Unternehmens-Emails rechtzeitig erkennen können.
Der Fall Kweku Adoboli, welcher der UBS einen Abschreiber von 2,3 Milliarden Dollar einbrockte, ist kein Einzelfall. Immer wieder tauchen innerhalb von Banken so genannte «Rogue Trader» auf, welche die Regeln der Banken missachten, um noch grössere Gewinne zu erzielen und sich persönlich zu bereichern.
Im Kampf gegen solche Betrüger könnte künftig der Mailverkehr im Unternehmen als Frühwarnsystem dienen. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Ernst & Young gibt es rund 3'000 spezielle Wörter und Ausdrücke, die von Angestellten, die gegen Unternehmensrichtlinien verstossen, besonders oft benutzt werden. Das berichtet der amerikanische Wirtschaftssender «CNBC». mit Bezug auf die britische «Financial Times» (Artikel online kostenpflichtig).
Buchhalterische Ausdrücke und Verschleierungsversuche
Die einschlägigen Ausdrücke seien durch eine spezielle Anti-Betrugs-Technologie und in Zusammenarbeit mit Untersuchungen des FBI zusammengestellt worden. «Die Sprache, die ein Mix aus buchhalterischen Ausdrücken, persönlicher Motivation und Verschleierungsversuchen ist, ist sehr aufschlussreich», sagt Rashmi Joshi, Director auf Fraud Investigation bei Ernst & Young.
Mit einer linguistischen Analyse des Email-Verkehrs lasse sich eine «uncharakteristische Veränderung» in der Schreibweise und Sprache feststellen, und zwar speziell auf bestimmte Zielgruppen bezogen, wie beispielsweise Wertschriftenhändler, berichtet «CNBC» weiter. So könnten verdächtige Angestellte anonym überwacht und potenzielle Übeltäter frühzeitig erkannt und überführt werden.