Nach sechs Wochen Schweigen auf der Anklagebank hat Kweku Adoboli heute das Wort. Der Ex-UBS-Händler verteidigt sich selbst. Was denken Sie: Wie schuldig ist er?
Alleintäter oder Nicht? Anklage und Verteidigung im Fall Adoboli ziehen bisher an verschiedenen Strängen. Die Anklage fokussierte sich voll und ganz auf den Angeklagten und versuchte darzulegen, wie er ein Gerüst von versteckten «Schirmkonten» aufgestellt hat.
Damit soll er seinen unautorisierten Handel betrieben und seine Gewinne und Verluste vor den Risikokontrollen versteckt haben. Er allein sei für den 2,4-Milliarden-Dollar-Abschreiber der Bank von 2011 verantwortlich.
Verteidigung gegen Alleintäter-Modell
Die Verteidigung hingegen wollte aufzeigen, dass Adoboli nicht alleine agiert hat. Seine Mitarbeiter waren über seine Machenschaften im Bilde, heisst es. An mehreren Beispielen versuchten Adobolis Anwälte dies zu beweisen:
- Ein Mitarbeiter aus dem Back-Office hatte mit Adoboli über die Trades im Chat geredet.
- Die UBS fokussierte sich in ihrer internen Untersuchung nur auf Adoboli und verdächtigte keine anderen Mitarbeiter.
- Adoboli diskutierte seine «Schirmkonten» im Chat mit Mitarbeitern
- Andere UBS-Mitarbeiter benutzen auch «Schirmkonten»
Heute darf sich Adoboli selber zu Wort melden. Wahrscheinlich wird er der Linie der Verteidigung folgen und aufzeigen, dass er sein Handwerk, so wie er es betrieben hat, von seinen Kollegen gelernt hat.
Was denken Sie:
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