Der umfangreiche Stellenabbau in den Grossbanken scheint sich seit der Eskalation der Schuldenkrise etwas verflacht zu haben. Ist eine Trendwende in Sicht?
Fast die Hälfte der 50 grössten globalen Bankhäuser haben seit August 2011 ihre Personal-Pläne auf den Tisch gelegt: Sie gedenken alle mindestens 1'000 Jobs zu streichen. Doch nun scheint sich die angespannte Personalsituation zu bessern.
Während die Bankriesen in den letzten fünf Monaten des Jahres 2011 insgesamt 106'000 Jobs streichen wollten, ist für das Jahr 2012 bislang von einem Jobabbau von insgesamt 22'500 Stellen die Rede. Dies belegt eine Auflistung der Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Unsicherheit bleibt trotzdem
Die Personalbestände dürften sich der Bloomberg-Auflistung zufolge in den letzten Monaten demnach stabilisiert haben. Auch Finanzanalysten prognostizieren den grössten US-Banken bessere finanzielle Ergebnisse. Die Gewinne für die grössten sechs US-Finanzinstitute dürften 2012 um etwa 5,5 Prozent auf 59 Milliarden Dollar steigen, lauten etwa die Schätzungen der von «Bloomberg» befragten Analysten.
Erste Normalisierungstendenzen und zaghafte Versuche der mächtigen Finanzinstitute, die Einstellungen und Entlassungen besser in den Griff zu bekommen, sieht auch Jeanne Branthover, Head of the Financial-Services Practice beim New Yorker Recruiter Boyden Global Executive Search.
Doch die Unsicherheit in der ganzen Branche bleibt weiterhin hoch. Denn mit der europäischen Schuldenkrise sowie dem bevorstehenden Mix aus Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in den USA (fiscal cliff) sind doch noch einige Herausforderungen zu meistern, heisst es weiter.