Die UBS ist immer noch vorne dabei im asiatischen Vermögensverwaltungs-Geschäft. Und auch die Credit Suisse ist weiterhin in der Spitzengruppe.
Natürlich durchleben die Banken – und die Vermögensverwalter – auch in Asien schwere Zeiten, aber die Schweizer Grossbanken können immer noch mithalten: Dies deutet eine Studie von Calamander Capital an, einer Beratungsfirma und Investment-Boutique in Singapur. Mit rund 100 Milliarden Dollar an verwalteten Vermögen war die UBS Ende letzten Jahres immer noch der Leader im Geschäft mit den reichen Asiaten; sie verwaltete rund einen Sechstel der Gelder, die den dortigen Wealth-Management-Instituten zugeflossen waren.
Den zweiten Rang holte sich die Citigroup, gefolgt von HSBC. Auf Rang vier folgte die Credit Suisse mit rund 50 Milliarden Dollar an Assets under Management. Die ganze Liste der zehn wichtigsten Vermögensverwaltungs-Banken im asiatischen Raum findet sich hier.
Insgesamt schätzt Calamander Capital die Private Banking angelegten asiatischen Vermögen auf etwa 650 Milliarden Franken. UBS war bereits im Vorjahr zum Leader unter den Vermögensverwaltungsbanken in Fernost gekürt worden.
Erst Drogen, dann Kopfweh
Spürbar wird hier, dass die Schweizer Banken in den letzten fünf Jahren unter den Aktivsten vor Ort waren. Seit 2005 hatten sowohl Credit Suisse als auch die UBS ihr Personal in Singapur oder Hongkong beinahe verdoppelt. Allerdings gab die UBS vor zwei Wochen bekannt, in der Region Asien Pazifik rund 240 Stellen abbauen zu wollen; die strategische Bedeutung dieser Region bleibe erhalten, betonte eine UBS-Sprecherin dabei.
Grundsätzlich jedoch ist nun mit herben Rückschlägen zu rechnen: «Das Private Banking in Asien lief in den letzten vier, fünf Jahren mit Wachstums-Steroiden», sagte Roman Scott, Leiter von Calamander Capital in Singapur, gegenüber der Agentur Reuters. «Und je höher das Wachstum war, desto heftiger wird das Kopfweh sein.»
So waren die oft jungen, oft sehr unternehmerisch denkenden Reichen in Fernost in den Boomjahren eher zu Risiken bereit oder an strukturierten Produkten interessiert. Entsprechend schwer fällt nun der Rückschlag aus – und entsprechend gross die Enttäuschung der asiatischen Kunden.
Zu den Profiteuren der Krise könnten in Asien dieselben Banken gehören, die weltweit stark dastehen – so Experten, die Reuters zitiert: Zum Beispiel Credit Suisse (die nach Aussagen ihres Private-Banking-Chefs Walter Berchtold in den nächsten Jahren rund 1000 neue Leute in Asien rekrutieren will); oder HSBC (die ohnehin schon sehr stark in Asien vertreten ist); oder die Deutsche Bank.
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