Der Zürcher Kantonsrat hat einen ausgewiesenen Finanzfachmann in den Bankrat der Staatsbank gewählt. Im Vorfeld war es zu Misstönen gekommen.
Der Zürcher Kantonsrat hat an seiner Sitzung am Montag York-Peter Meyer (SVP) per 1. Januar 2025 für die laufende Amtszeit 2024 bis 2027 in den Bankrat der Zürcher Kantonalbank (ZKB) gewählt. Meyer ersetzt Walter Schoch (EVP), der altershalber zurücktritt, wie dem Communiqué der Staatsbank zu entnehmen ist.
Die Zusammensetzung des ZKB-Bankrats orientiert sich an den Fraktionsstärken der Parteien im Kantonsparlament. Die SVP hat aufgrund der Resultate der letzten Kantonsratswahlen 2023 Anspruch auf einen vierten Sitz.
Nicht allen Fraktionen genehm
Den Vorwurf, eine mit der Materie nur wenig vertraute Person in das oberste Führungsgremium der als systemrelevant eingestuften ZKB gehievt zu haben, muss sich der Kantonsrat im Fall von York-Peter Meyer nicht gefallen lassen. Dieser ist nämlich seit 2019 Privatinvestor und war davor über 24 Jahre in Führungspositionen in der Finanzbranche tätig.
Seine Laufbahn begann er bei der Investmentbank Salomon Brothers im Vertrieb von Aktienderivaten. Danach war er in leitenden Funktionen im Verkauf von Derivaten und strukturierten Produkten bei Citigroup, Leonteq und zuletzt bei der Bank Vontobel tätig. Jörg Müller-Ganz, Präsident des Bankrats, hält denn auch fest: «Dr. York-Peter Meyer ist mit seiner langjährigen Bankerfahrung eine ideale Ergänzung.»
Im Vorfeld hatte es Medienberichte gegeben, die von Misstönen gesprochen hatten und davon, dass der Kandidat bei den Hearings nicht bei allen Fraktionen gut angekommen sei. Die Interfraktionelle Konferenz (IFK) konnte sich in der Folge nicht wie üblich auf einen einstimmigen Vorschlag einigen.