Grossbankenübernahme hin – Bonusdebatte her: Der Kantonsrat will sich nicht in die Lohnpolitik der Zürcher Kantonalbank einmischen. Der Lohndeckel für die Führungsriege ist vom Tisch.
Der Kantonsrat hat einen erneuten Anlauf versenkt, die Gehälter bei der Zürcher Kantonalbank nach oben zu begrenzen. Eine entsprechende Parlamentarische Initiative (PI) der SP wurde am Montag mit 101 zu 66 Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt, wie die Nachrichtenagentur SDA berichtet.
Die Debatte sei von den Rednern emotional geführt worden, und kein Votum sei ohne Kritik an den Grossbanken ausgekommen, wie es weiter heisst. Die Sprecher der Mitte-Rechts-Parteien hätten sich aber trotz einer Verurteilung der «Boni-Kultur» gegen die PI gestellt. Der vom Kantonsrat gewählte Bankrat sei für die Löhne verantwortlich, so das Argument.
SNB-Top-Gehalt als Richtschnur
Die Initiative hatte gefordert, dass der ZKB-Chef höchstens so viel verdienen soll wie der Chef der Schweizerischen Nationalbank. SNB-Präsident Thomas Jordan hatte im Jahr 2021 1,25 Millionen Franken verdient. Der Lohn des früheren ZKB-CEO Martin Scholl (Bild unten) lag in diesem Jahr bei 2,49 Millionen Franken.
(Bild: ZKB)
2022, als Scholl sein Amt im August an seinen Nachfolger Urs Baumann übergab, belief sich seine Gesamtvergütung auf 2,64 Millionen Franken, also nochmals rund 6 Prozent mehr. Gesonderte Angaben zur Höhe des Gehalts von Baumann wurden im ZKB-Geschäftsbericht keine gemacht.
Das war nicht der erste Anlauf im Zürcher Kantonsparlament, um bei der ZKB eine Gehalts-Obergrenze einzuführen. Bereits Anfang 2020 war eine SP-Initiative mit einem Maximalbetrag von 1 Million Franken für die Top-Kader gescheitert.