Die Credit Suisse versucht, über Versicherungs-Ansprüche in den Greensill-Fonds blockierte Gelder loszueisen. Noch wartet die Grossbank hier auf den Durchbruch.
Die Führung der Credit Suisse (CS) hat dieser Tage entschieden, den internen Bericht zum Debakel um die geschlossenen Greensill-Fonds unter Verschluss zu halten. Gegenüber den Fondsinvestoren wird aber weiter zur Rückzahlung der seit März 2021 blockierten Vermögen informiert – allerdings ist das «Update» vom Montag ausgesprochen schmal ausgefallen.
So wurden per Ende vergangenen Januar keinen weiteren Gelder mehr überwiesen; von den gut 10 Milliarden Dollar Vermögen zahlte die Grossbank seit der Schliessung bisher 6,7 Milliarden Dollar an die Fondskunden zurück. Stattdessen forciert die CS nun die Ansprüche gegenüber Versicherungen: Gewisse Fondsanteile waren durch Policen gedeckt. Dass diese Ende 2020 teils nicht mehr erneuert wurden, hatte das ganze Fondskonstrukt ins Wanken gebracht.
War Betrug im Spiel?
Wie das Bankinstitut am Montag weiter mitteilte, sind inzwischen sieben Forderungen aus Kredit-Versicherungen eingereicht worden. Über die verschiedenen Greensill-Fonds hinweg macht die CS so Ansprüche von insgesamt 1,2 Milliarden Dollar geltend. Allerdings steht diesbezüglich die Nachricht von den Versicherern aus. Die Ansprüche seien derzeit weder bestätigt noch abgelehnt worden, heisst es im Schreiben an die Investoren.
Ebenso ist weiterhin unklar, ob es im Umfeld der Fondsinvestments zu Betrug kam, und ob die Assekuranz-Firmen in diesem Fall von ihren Pflichten zurücktreten würden.
Gegenüber der einstigen Kundin Softbank hat die CS bereits rechtliche Schritte eingeleitet: Die Grossbank wirft dem japanischen Technologie-Konzern vor, zulasten der Fonds ein Doppelspiel betrieben zu haben.