Die amerikanische Grossbank J.P. Morgan findet immer mehr Gefallen an Bitcoin. Eine Analyse zeigt zwar die Ambivalenz der etablierten Banken bezüglich Kryptowährungen. Doch die jüngsten Ergebnisse lassen aufhorchen.
Der faire Wert des Bitcoin liegt bei 38'000 Dollar, wie die Finanzanalysten der US-Bank J.P. Morgan gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) am Mittwoch erklärten. Ihre Untersuchung zeigt, dass die bekannteste Digitalwährung offenbar rund 12 Prozent überbewertet ist.
Sie verweisen zudem darauf hin, dass die Volatilität rund viermal so hoch sei wie bei Gold. Würde die Annahme bei dreimal so hoher Schwankung wie bei Gold liegen, kämen die J.P. Morgen-Analytiker auf einen fairen Wert von 50'000 Dollar pro Bitcoin.
Langfristziel 150'000 Dollar
«Die grösste Herausforderung für den Bitcoin stellt die Volatilität dar», folgerten die Experten. Das Auf und Ab behindere die weitere Adaption durch institutionelle Investoren, hiess es weiter. Als langfristiges Ziel nannten sie sogar einen Preis von 150'000 Dollar je Bitcoin – eine positivere Einschätzung als noch vor einem Jahr, als J.P. Morgan nur auf 146'000 Dollar gekommen war.
Die Experten sagen darüber hinaus, dass die Preiskorrektur im Januar 2022 nichts anderes war, als der Preiszerfall im Mai vergangenen Jahres, als der Bitcoin um rund 50 Prozent an Wert einbüsste. Alles deute aber auf einen langfristigen Aufwärtstrend hin, so die Banker.
Zögerliche Banken
Das Resultat verblüfft auf zwei Arten. Einerseits sind die Traditionsbanken noch nicht sehr lange auf den Krypto-Trend aufgesprungen. Eigentlich verteufelten sie die digitalen Coins lange Zeit. Traditionelle Grossbanken in der Schweiz sind ebenfalls noch zögerlich.
Andererseits verdeutlicht die Analyse auch, dass Bitcoin mittlerweile eine normale Investition darstellt. Denn der Begriff fairer Wert und die genaue Abgabe von Wertschätzungen kennen Investoren von den Traditionsbanken zu praktisch allen Anlageobjekten und Assetklassen.
Insofern verdeutlicht das Papier von J.P Morgen auch ein Stück weit Normalität für Kryptos in der etablierten Finanzwelt.