Das krisengeschüttelte Venezuela hofft auf ein weltweites Corona-Impfprogramm. Doch die Dosen kommen nicht, weil die UBS offenbar eine Zahlung zurückhält.
Im Kampf gegen das Coronavirus zählt das bitterarme Venezuela auf Covax: Die von der Weltgesundheits-Organisation WHO ins Leben gerufene Kampagne hat das Ziel, Länder unabhängig von ihrer Kaufkraft mit Impfstoffen gegen das Coronavirus zu versorgen. Ganz gratis ist allerdings auch Covax nicht: Die Lieferungen kosten den lateinamerikanischen Staat in einer ersten Tranche rund 120 Millionen Dollar.
Doch nun kommt ein neues Problem hinzu, wie die Agentur «Reuters» berichtete – die Zahlung an die Covax Facility geht nicht durch. Laut Aussagen von Regierungskreisen teilte nämlich die Schweizer Grossbank dem Land mit, dass sie vier Transaktionen im Umfang von 4,6 Millionen Dollar blockiert habe. Diese würden nun genauer untersucht.
Aufgeschreckt von US-Sanktionen?
Solange das Geld nicht ausbezahlt wird, kann Venezuela nun nicht mit Lieferungen unter Covax rechnen. Covax wollte dies gegenüber der Agentur nicht kommentieren, die UBS verwies aufs Bankkunden-Geheimnis.
Zu vermuten ist, dass bei der Grossbank die Alarmlampen wegen US-Sanktionen gegen die Regierung von Präsident Nicolas Maduro angingen. Dieser ringt mit dem Oppositionsführer Juan Guaido um die Macht im Staat, wobei die USA Partei für die Opposition ergriffen haben.