Die Coronakrise hat den Wandel in der Finanzbranche in einem beinahe noch nie gesehenen Ausmass beschleunigt. Am letzten Finance Circle haben sich Experten aus der Bankenbranche darüber ausgetauscht.
Die Finanzbranche befand sich schon in den letzten Jahren im Wandel. Digitalisierung, Globalisierung und Personalisierung stellten die hiesigen Institute schon auf die Probe, bevor eine Pandemie durch die hiesigen Lande zog.
Doch alle diese Trends – oder Megatrends – wurden durch die Krise derart beschleunigt, dass Veränderungen, welche sich ohne Sars-CoV-2 (Coronavirus) während Jahren entwickeln, nun plötzlich innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen vollzogen werden mussten.
Hochkarätige Diskussion
Der Finance Circle, eine Bildungsveranstaltung der School of Management and Law (SML) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Zusammenarbeit mit den Zürcher Bankenverband befasste sich damit, was Führungskräfte und vor allem auch Mitarbeitende in diesem Wandel besonders beschäftigt, und was die Auswirkungen und die vorläufigen Lehren aus der Krise sind.
Nach einem kurzen Inputreferat von Anita Sigg, Leiterin Fachstelle Personal Finance und Wealth Management ZHAW SML diskutierte sie unter der Anleitung von «The Market»-Chefredakteur Mark Dittli zusammen mit Lukas S. Risi, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung und Leiter Private Banking bei Maerki Baumann, Fabio Perlini, Leiter Vertrieb bei der Bank Avera, Stephan Stotz, Leiter UBS Corporate & Institutional Clients Zürich und Regionaldirektor am selben Ort.
Outplacement als Sorge der Angestellten
Vor allem in der anschliessenden Fragerunde stellte sich heraus, dass sich viele Angestellte der Banken darum sorgen, dass ihre Stelle nicht nur ins Home-Office, sondern gleich ganz ins Ausland verlegt werden könnte, worüber finews.ch schon Mitte November berichtet hat. Derweil beschäftigen sich die Führungskräfte eher damit, wie sie die bestehende Firmenkultur und die Zusammenarbeit aufrecht erhalten, wenn sich ihre Mitarbeitenden dezentral im Home-Office befinden.
Weiter gab die Podiumsdiskussion auch Aufschluss darüber, wie unterschiedlich die aktuellen Herausforderungen für die verschiedenen Bankentypen sind, wenn zum Beispiel Maerki Baumann die meiste Mühe mit dem Wachstum hat, während man sich bei der UBS mehr darum sorgt, ob man den Kunden auch tatsächlich immer ins Zentrum stellt.
Kreative Zusammenfassung
Die Visualisierungsexpertin Dana Rulf hat die Diskussion in einem Diagramm (Bild unten, anklicken für ganze Grafik) zusammengefasst.
Der nächste Finance Circle findet am Montag, 29. März 2021, von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr statt, dann zum Thema «Sustainable Finance / Nachhaltige Anlagen». Noch ist unklar, ob die Veranstaltung wieder online durchgeführt wird. Die Einladung wird aber wie immer ungefähr einen Monat vor dem Anlass versandt, wofür man sich hier anmelden kann.