Erstmals hat die Schweizer Syz-Gruppe Jahresergebnisse für ihr Privatbankgeschäft publiziert. Sie geben einen Anhaltspunkt, wohin die Reise künftig gehen soll.
Die Syz-Gruppe hat turbulente Zeiten hinter sich. Sie musste in den vergangenen Jahren tiefere Gewinne, einen personellen Aderlass und hohe Abschreibungskosten verkraften. Das führte Ende 2018 zu einer Reorganisation des Unternehmens, und im Februar 2019 dazu, dass sich Firmengründer Eric Syz aus dem operativen Geschäft der Bank herausnahm und fortan als Verwaltungsratspräsident der Gruppe die Verantwortung übernahm. Seine Nachfolge als CEO der Bank übernahm der bisherige Chief Operating Officer (COO) Yvan Gaillard.
Gleichzeitig stiegen auch die beiden Söhne von Eric Syz, Marc Syz sowie Nicolas Syz ins Unternehmen ein. Marc Syz leitet inzwischen die auf Privatmarkt-Anlagen spezialisierte Tochtergesellschaft Syz Capital, während Nicolas Syz das Private-Banking-Geschäft verantwortet. Darüber hinaus verkaufte das Unternehmen seine Oyster-Funds-Palette mit einem Volumen von rund 2 Milliarden Franken an die Firma iM Global Partners, trennte sich vom Bahamas-Geschäft über ein Management-Buyout an Nestor Asset Management und zog sich aus verschiedenen Märkten zurück. Letzeres führte zu Nettoabflüssen von 615 Millionen Franken.
Solide kapitalisiert
Unter diesen Prämissen hat die Syz-Gruppe nun erstmals Jahresresultate für das Privatbankgeschäft (Banque Syz) veröffentlicht. Sie besagen, dass die Bank 2019 einen Gewinn von 7,1 Millionen Franken erzielte, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die Betriebskosten beliefen sich auf 107 Millionen Franken, und die harte Kernkapitalquote (CET1) betrug 21,3 Prozent – was nach wie vor eine sehr hohe Solidität zum Ausdruck bringt. Last but not least wies die Bank per Ende 2019 verwaltete Kundenvermögen von 24,6 Milliarden Franken. Zuletzt wies die Gruppe auf ihrer Webseite Kundengelder von 28,8 Milliarden Franken.
Leider sind diese Zahlen mit dem Vorjahr nicht vergleichbar, da das Unternehmen damals in einer anderen Zusammensetzung ihr Geschäftsergebnis rapportierte – namentlich mit dem inzwischen an die Firma iM Global Partners veräusserten Oyster-Funds-Geschäft. Zumindest gibt die Bank an, dass die Erträge 2019 vor allem aus dem Privatbankgeschäft sowie aus dem Geschäft mit externen Vermögensverwaltern resultierten.
Mehr Aufschluss von der Gruppe
Ausserdem lässt sich grundsätzlich feststellen, dass der Gewinn 2019 mehr als doppelt so hoch ist wie noch vor einem Jahr. Übrige Vergleiche sind kaum aussagekräftig. Mehr Aufschluss könnten die Zahlen der gesamten Syz-Gruppe liefern, die Ende Juni 2020 im Rahmen der Generalversammlung kommuniziert werden sollen.
Mit Blick auf die jüngsten Verwerfungen an der Börse erklärte Nicolas Syz: «Wer im derzeitigen Umfeld positive Portfoliorenditen erzielen möchte, kommt um einen aktiven Ansatz nicht herum. Unsere Teams erzielten 2019 eine starke Performance und verzeichneten auch 2020 einen soliden Jahresauftakt. Auch in Zukunft wollen wir über die absolute Performance hinausdenken und versuchen, die Erwartungen und Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen.»
Folgt mehr.