Die US-Notenbank steht vor einem wichtigen Zinsentscheid. Mondher Bettaieb von der Bank Vontobel erklärt im Interview mit finews.tv, warum darum keine Furcht vor einer möglichen Rezession bestehen muss.
Die Meinungen sind vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am kommenden Dienstag gemacht – zumindest in der Bank Vontobel. «Ich gehe davon aus, dass die Fed die Zinsen um 50 Basispunkte senken wird», sagt Mondher Bettaieb, Head Corporate Bonds, im Interview mit finews.tv.
Die Fed habe 2018 die Zügel eindeutig zu stark angezogen, was in den Märkten im vergangenen Quartal eine Negativspirale ausgelöst habe. Glücklicherweise habe die US-Notenbank bereits Anfang Jahr signalisiert, dass sie die Richtung wieder ändern werde.
Alles, um den Zyklus zu verlängern
«Die Notenbanken betätigen sich als Gewichtheber», sagt Bettaieb. «Sie tun derzeit alles, um den Wirtschaftszyklus zu verlängern – was man von den Politikern nicht behaupten kann.»
Rezessionsprognosen, wie sie allenthalben beschrieben werden, teilt der Credit-Spezialist nicht. Nur weil die Renditekurven abflachten, bedeute das nicht, dass eine Rezession am Horizont auftauche. «Tiefe Zinsen sind durchaus positiv, beispielsweise für Hypothekarnehmer und für den Konsum», so Bettaieb.
Europäische Aktien mit viel Kurspotenzial
Die Gefahr einer Rezession ab 2020 sehe er nicht. Im Gegenteil: Die neue Runde Zinssenkungen sei positiv für die Anlagemärkte. Europäischen Aktien gibt Bettaieb ein Kurspotenzial von 10 bis 15 Prozent in diesem Jahr.
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