Die Wettbewerbskommission hat mehrere Abreden im Devisenkassahandel zwischen Banken aufgedeckt. Sie schliesst nun zwei Untersuchungen mit Regelungen und Bussen im Betrag von fast 100 Millionen Franken ab.
Händler mehrerer international tätiger Banken hatten in zwei separaten Kartellen im Devisenkassahandel ihr Verhalten in Bezug auf bestimmte G10-Währungen (USD, EUR, GBP, JPY, AUD, NZD, CAD, CHF, NOK, SEK) abgesprochen, wie auch finews.ch berichtete.
Am Kartell «Three way banana split» waren zwischen 2007 und 2013 Händler von (aufgeführt in alphabetischer Reihenfolge) Barclays, Citigroup, J.P. Morgan, Royal Bank of Scotland (RBS) und UBS beteiligt. Am Kartell «Essex Express» nahmen zwischen 2009 und 2012 Händler von Barclays, MUFG Bank, RBS und UBS teil.
Koordination in Chaträumen
Die Koordination von bestimmten G10-Währungen fand dabei in Chaträumen statt, wie die schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) am Donnerstag weiter mitteilte.
Die genannten Banken verpflichteten sich einvernehmlich, künftig keine derartigen Abreden zu treffen. Die Weko büsste die Kartelle mit insgesamt 90 Millionen Franken. Ein Teil der Banken zeigte sich selber an und profitierte dadurch von einer Ermässigung der Sanktionen.
UBS als Whisteblowerin
Dazu gehörte die UBS. Ihr wurde eine Busse erlassen, da sie als erstes Finanzinstitut Anzeige erstattet hatte. Die gerundeten Sanktionen betragen für die Barclays 27 Millionen Franken, die Citigroup 28,5 Millionen Franken, die J.P. Morgan 9,5 Millionen Franken, die MUFG Bank 1,5 Millionen Franken und für die RBS 22,5 Millionen Franken.
Eine Untersuchung wird gegen Credit Suisse im ordentlichen Verfahren weitergeführt. Gegen die Bank Julius Bär sowie die Zürcher Kantonalbank wurde die Untersuchung eingestellt, wie es weiter hiess.
Keine Absprachen zu Edelmetallen
Parallel zur Mitteilung über die Bussen wegen Verstössen im Devisenhandel meldete die Weko, eine Untersuchung bezüglich mutmasslicher Absprachen im Edelmetallhandel sei eingestellt worden. Der Verdacht, dass einige derselben Banken auch in diesem Bereich illegale Wettbewerbsabsprachen getroffen hatten, habe sich nicht erhärtet, hiess es.