Iwan Deplazes: «Wo kein Mehrwert ist, wird ausgelagert»

Mit dem Asset Management ist die Zürcher Kantonalbank erfolgreich unterwegs – und steht unter permanentem Kostendruck. Leiter Iwan Deplazes sagt im Interview mit finews.ch-TV, mit welchen Massnahmen er reagiert.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) liess im vergangenen Geschäftsjahr mit einem Kundengeldzuwachs von über 18 Milliarden Franken aufhorchen. Insbesondere von Schweizer Pensionskassen kamen Neugelder.

Der Hauptgrund dafür sei, dass die ZKB «einen sehr starken Fokus auf dieses Kundensegment legt, begleitet von einer guten Performance in den letzten Jahren sowie Service-Leistungen», wie Iwan Deplazes, Leiter Asset Management und Swisscanto Invest bei der ZKB, im Interview mit finews.ch-TV erklärt.

Der Erfolg ist hart erkämpft. Im Schweizer Markt, auf den sich die ZKB mit ihrem Swisscanto-Fondsgeschäft hauptsächlich konzentriert, tummeln sich die Anbieter, was den Druck auf die Margen weiter erhöht.

«Wir begegnen dem Margendruck, indem wir unsere Wertschöpfungskette laufend durchleuchten, um wo immer möglich neue Synergien zu schöpfen», sagt Deplazes, der das ZKB-Asset-Management bereits seit dem Jahr 2007 leitet.

Ausbau im Privatmarktsegment

Wo er den Hebel ansetzen wird, verrät er auch: «Ganz besonders sind in der Portfolio-Implementierung Kostensparmassnahmen möglich.» Auch die Auslagerung von Bereichen sei immer ein Thema. «Wo kein Mehrwert für den Kunden da ist, wird outgesourct».

Massnahmen sind auch im Angebot vorgesehen. «Wir wollen die Palette vor allem im Bereich der Privatmarktanlagen erweitern», so Deplazes. Die Kundenbedürfnisse lägen im Negativzinsumfeld klar auf der Erschliessung neuer Renditequellen, da sei das Privatmarktsegment besonders gefragt.

Die ZKB hat Ende 2018 einen entsprechenden Wachstumsfonds lanciert, der Risikokapital in Startups investiert. Ob die Palette nun in Eigenregie weiter ausgebaut wird oder mit Akquisitionen hänge, so Deplazes, «von den Opportunitäten ab».