Auch ohne die Frankreich-Busse ist der Milliardenbetrag, den die UBS seit der Finanzkrise an Bussen und Zahlungen geleistet hat, längst zweistellig. Hier die Liste der teuersten Rechtsfälle.
1. 1,4 Milliarden Franken, Libor-Manipulation, Dezember 2012
2. 885 Millionen Franken, US-Hypotheken FHFA, Juli 2013
3. 780 Millionen Dollar, US-Steuerstreit, Februar 2009
4. 774 Millionen Franken, Devisenkurs-Manipulation, November 2014
5. 342 Millionen Dollar, Devisenkurs-Manipulation, Mai 2015
6. 300 Millionen Euro, Steuerstreit Deutschland, Juli 2014
7. 230 Millionen Dollar, US-Hypotheken (RMBS), März 2018
Diese Aufstellung ist natürlich unvollständig – es handelt sich hier um die höchsten geleisteten Zahlungen der UBS der letzten zehn Jahre. Dazu kommen Dutzende von weiteren Strafzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe, insbesondere für die Beilegung der zahlreichen Straf- und Zivilklagen im Zusammenhang mit dem Verkauf von verbrieften US-Hypotheken.
Rund 12 Milliarden Franken
Die «Finanz und Wirtschaft» (Artikel bezahlpflichtig) errechnete im vergangenen Jahr, dass die UBS seit der Finanzkrise rund 12 Milliarden Franken aufgewendet hat, etwa ein Drittel des kumulierten Vorsteuergewinnes seit dem Jahr 2009.
Die am Mittwoch von Frankreich in Rechnung gestellten 4,5 Milliarden Euro wegen Steuerhinterziehung und Geldwäscherei stellen alle bisherigen Zahlungen in den Schatten. Die UBS will, wie berichtet, gegen das Urteil in Berufung gehen.
Noch ein grosser Fall
Neben Frankreich hat die UBS einen weiteren grossen Fall zu lösen, der möglicherweise eine Milliardenzahlung mit sich zieht: Die Klage des US-Department of Justice (DoJ) im Zusammenhang mit verbrieften Hypotheken für Wohnimmobilien (RMBS). Die Credit Suisse musste dafür Ende 2016 2,5 Milliarden Dollar abliefern, sowie 2,8 Milliarden für Entschädigungen bereit stellen.
Für die UBS wird der Entscheid des DoJ im Laufe dieses Jahres erwartet.
Das Beratungsunternehmen Boston Consulting Group hatte im Jahr 2017 ausgerechnet, dass Banken seit der Finanzkrise die Summe von über 321 Milliarden Dollar zur Beilegung von Rechtsfällen bezahlen mussten. Dieser Betrag dürfte bis dato nun bereits einiges höher sein.