Die Credit Suisse würde mit ihrer Bewertung an der Börse ein attraktives Übernahmeziel abgeben. Doch Verwaltungsratspräsident Urs Rohner sieht hohe Hürden für einen möglichen Angriff.
Urs Rohner, Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse (CS), hat sich in einem Interview mit der Zeitung «Schweiz am Wochenende» zufrieden über die erreichten Ziele nach der dreijährigen Restrukturierung der Bank gezeigt.
Einzig der Aktienkurs spiegelt das Erreichte nicht – die CS-Aktie wird an der Börse unter ihrem Buchwert gehandelt. Die Schweizer Grossbank könnte somit durchaus zu einem Übernahmeziel werden.
Es den Aktionären zeigen
Doch daran glaubt Rohner nicht. «Banken bewegen sich in einem stark regulierten Umfeld. Unfreundliche Übernahmen sind heutzutage fast auszuschliessen», sagte er. Er ist überzeugt, dass nach den Restrukturierungen der Aktienkurs wieder steigen wird. «Wir müssen nun zeigen, dass wir die Ziele erreichen, die wir für die Aktionäre in Aussicht gestellt haben«, so der CS-Präsident, der wohl im Jahr 2021 abtreten wird.
Bedarf für weitere strategische Anpassungen sieht Rohner nicht – auch nicht in der nach wie vor mächtigen Handelsabteilung der CS. Die Investmentbank bleibe wichtig. «Wir erachten eine Grösse von 60 Milliarden risikogewichteter Aktiven als vernünftige Grösse für unser Handelsgeschäft», sagte Rohner. Mit weniger könne man dieses Geschäft kaum betreiben.
Das Investmentbanking bleibe wichtig, auch zur Unterstützung grosser Kunden in der Vermögensverwaltung. «Wir sind so aufgestellt, dass die Volatilitätsausschläge kleiner sind und nicht in einem Jahr auf einmal riesige Verluste anfallen können.» Im Bereich Fusionen & Übernahmen sei die CS zudem mittlerweile die einzige europäische Bank, welche mit den Amerikanern mithalten könne.