Eine Kaderfrau der China Construction Bank in Zürich hat ein strategisches Amt übernommen. Die Ernennung unterstreicht die Bedeutung im finanzpolitischen Austausch zwischen China und der Schweiz.
Xinxin Rinderknecht-Liang ist Ende 2018 zur stellvertetenden Geschäftsführerin der Wirtschaftskammer Schweiz-China (SCCN) berufen worden, wie aus der Webseite der Organisation hervorgeht. Sie assistiert in dieser Rolle Beilun Wei, welche die SCCN operativ leitet.
Das neue Amt ist für Rinderknecht-Liang allerdings ein Nebenjob. Denn die Finanzspezialistin ist bei der China Construction Bank (CCB) in Zürich für die Kundenbeziehungen zu Banken und Versicherern zuständig, wie weitere Recherchen von finews.ch ergaben.
Von Kunden überrannt
Mit Rinderknecht-Liangs Berufung ist die CCB in der Wirtschaftskammer seither prominent vertreten. David Gong (Bild unten), der CEO der Schweizer CCB-Niederlassung, ist dort als Beirat engagiert, was die finanzpolitische Bedeutung des Instituts noch unterstreicht.
Als erste chinesische Bank seit Jahren hatte die CCB 2015 eine Banklizenz in der Schweiz erhalten und gleichzeitig von China das exklusive Recht zugestanden bekommen, hierzulande einen Handels-Hub für die chinesische Landeswährung Renminbi zu betreiben.
Wie Holger Demuth, der operationelle Chef der CCB in der Schweiz, unlängst gegenüber finews.ch erklärte, hat sich die Bank seither erfolgreich am hiesigen Finanzplatz etabliert. Drei Jahre nach der Gründung werde die Schweizer Niederlassung von Kunden geradezu überrannt, so Demuth.
Stelldichein mit Emissären aus China
Laut Kennern der Bank spielt die Niederlassung die Rolle einer inoffiziellen Drehscheibe im wirtschaftspolitischen Austausch zwischen China und der Schweiz. Diesen Quellen zufolge machen chinesische Finanzdelegationen auf Durchreise bei der CCB in Zürich halt, und in den Büros an der Beethovenstrasse treffen sich auch Schweizer Bankchefs zum Stelldichein mit Emissären aus der Volksrepublik.