Kunden der Schweizer Grossbank UBS sind besonders häufig Betrugsversuchen im Internet ausgesetzt. Eine neue Datenauswertung zeigt den heiklen Trend.
Im Online-Banking ist Vorsicht angebracht, das gilt nicht zuletzt für Kunden der UBS. Denn die Schweizer Grossbank ist im Vergleich besonders häufig Ziel von sogenannten Phishing-Versuchen, bei denen Kriminelle die Webseiten der Bank fälschen und hoffen, so sensible Daten wie beispielsweise Passwörter oder Kreditkarten-Nummern abzugreifen.
800 gefälschte UBS-Seiten wurden dem Bund seit 2014 gemeldet, ein beachtlicher Anteil von den insgesamt 15'000 gemeldeten Seiten. Und die Tendenz steigt, nur schon letzten Oktober kam es zu 121 Phishing-Versuchen. Das berichtete der «Tages-Anzeiger» (Artikel bezahlpflichtig) und berief sich dabei auf Daten der Melde- und Analysestelle Informationssicherung Melani des Bundes, die Fachstelle für Kriminalität im Internet.
UBS reagiert gelassen
Laut der UBS liegt die Zunahme der Fälle an der aktuellen Umstellung, dass Kunden sich im E-Banking nicht mehr nur per Passwort, sondern auch mit der UBS-Handy-App «Access» anmelden können. Bis die Umstellung vollzogen sei, würden Kriminelle versuchen, alte Sicherheitslücken auszunutzen. Aber man verzeichne keineswegs mehr erfolgreiche Betrugsfälle: «Sie verharren auf sehr tiefem Niveau, was nicht zuletzt auf unsere Sensibilisierung der Kunden zurückzuführen sein dürfte», sagte ein Sprecher der Zeitung.
Erfolgreiche Betrugsversuche wird es aber immer geben. Die Erfolgsquote für die Kriminellen beträgt bis zu 2 Prozent, je nach dem, welchen Experten man fragt. Da das Internet jedoch die Möglichkeit bietet, viele Tausende E-Mails mit gefälschten Webseiten gleichzeitig zu verschicken, sind wohl auch diese 2 Prozent durchaus lukrativ.