Der CEO der Credit Suisse Tidjane Thiam hat Gerüchte dementiert, wonach er Präsident seines Heimatlandes Elfenbeinküste werden will. Doch Flirts mit höheren Ämtern wurden ihm schon mehrfach nachgesagt.
Tidjane Thiam, der Chef der Credit Suisse (CS), liess am Donnerstagabend eine «Stellungnahme des CEO» verschicken. In dieser dementierte er, dass er bei den Präsidentschaftswahlen 2020 der Elfenbeinküste kandidieren werde. Thiam ist französisch-ivorischer Doppelbürger und war bereits in jungen Jahren Entwicklungsminister der Elfenbeinküste gewesen.
Thiam sagt nun: «Ich habe mich gegenüber der Credit Suisse, ihren Kundinnen und Kunden, ihren Mitarbeitenden und Investoren verpflichtet, diese Bank langfristig zu führen. Nach drei Jahren an der Spitze der Credit Suisse ist meine Arbeit noch nicht getan und ich werde sie weiterhin ausüben.»
Die Banker-Karriere ist bereits gekrönt
Thiams Statement, welches einer Absage an eine politischen Karriere gleichkommt, erscheint zu einem Zeitpunkt, in dem sich viele die Fragen stellen: Was kommt für den CS-CEO als nächstes? Der 56-Jährige hat den Turnaround der CS erfolgreich durchgezogen. Gekrönt wurde sein Erfolg mit der Ernennung zum «Banker des Jahres» durch das Branchenmagazin «Euromoney».
Dem ehrgeizigen Thiam sind schon mehrfach Ambitionen auf «noch» höhere Ämter als CEO einer Grossbank nachgesagt worden. So schien er auch einer der aussichtsreichen Kandidaten für die Nachfolge von Christine Lagarde zu sein, der Chefin des Internationalen Währungsfonds. Auch damals vor zwei Jahren bekannte sich Thiam weiterhin zur CS.
Facebook-Gruppen
Die Spekulationen in Medien und auf Internetportalen, von denen in Thiams Statement die Rede ist, finden vor allem auf Facebook statt. Dort auf dem Social-Media-Portal haben sich in den vergangenen Wochen mehrere Gruppen gebildet, die Thiam als Präsidentschaftskandidaten wünschen.