Mehrere Schweizer Banken haben sich für die belgische KBL Bank interessiert. Nun beschränkt sich der Bieterkampf auf die Familien Agnelli und Hinduja.
Anfangs Jahr wurden gleich vier Schweizer Banken als mögliche Käufer der Privatbank KBL European Private Bankers gehandelt. Allen voran hatte man Julius Bär nach der Übernahme von ING Schweiz auch noch den Zukauf der KBL zugetraut. Zum Kreise der möglichen Käufer wurden indessen auch die Credit Suisse, Vontobel und EFG gezählt.
Nun haben sich alle Schweizer Interessenten aus dem Bieterkampf verabschiedet. Ein Spitzenduo eifert weiterhin um die Gunst der Privatbank-Tochter des belgischen Finanzkonzerns KBC: nämlich die italienische Exor (die grösstenteils der Agnelli-Familie gehört) sowie die indische Hinduja-Gruppe (die ebenfalls in Familienbesitz ist).
Dies berichten mehrere Wirtschaftsblätter, etwa «Trends-Tendances» in Belgien oder «La Tribune» in Frankreich.
Auch die brasilianische Safra Gruppe soll nicht mehr an KBL interessiert sein. Diese wollte nur gewisse Teile der Bank übernehmen. Doch die Besitzerin, der belgische Finanzkonzern KBC, will die gesamte Privatbank abtreten.
Während der Krise hatte der belgische Staat über sieben Milliarden Euro in die angeschlagende KBC gepumpt. Diese kündigte danach an, ihre Geschäftsfelder stark einzuschränken. In diesem Rahmen wird auch die Privatbanktochter KBL European Private Bankers veräussert.
KBL European Private Bankers hat Niederlassungen in Genf, Lausanne, Zürich und Lugano.