Die Schweizer Grossbanken greifen zu eigentümlichen Massnahmen, um die Verwendung von Twint zu fördern, wie Recherchen von finews.ch zeigen.
Die Handy-Bezahl-App Twint polarisiert. Die einen bezeichnen sie bereits als gescheitert, da der hiesige Markt zu klein sei, und der Bezahlvorgang an der Kasse der Grossverteiler teilweise viel zu lange dauere.
Twint-Verfechter wiederum halten die Kritik für verfrüht und verweisen auf die steigenden Nutzerzahlen. Zum Vergleich: Ende Juli zählte Twint 375'000 registrierte Nutzer, aktuell sind es eigenen Angaben zufolge bereits über 500'000. Twint-CEO Thierry Kneissler nannte gegenüber finews.ch die Zielmarke von einer Millionen Nutzern. In dem Interview sagte er auch, dass er die Umsetzung der Marketingstrategie den mittlerweile 40 Partnerbanken überlasse. In diesem Zusammenhang hat sich die Credit Suisse (CS) eine besondere Initiative ausgedacht.
Gruppendruck beim «Weihnachtsbatzen»
Um die Twint-Nutzung auch bei der Belegschaft zu beschleunigen, hat die CS intern einen Wettbewerb lanciert, wie die Bank entsprechende Information von finews.ch auf Anfrage bestätigte. Die Aufgabe: Bis Ende November muss sich jeder Mitarbeiter eines jeweiligen Teams bei Twint registrieren und mindestens eine Transaktion durchführen. Die Gewinner werden unter denen verlost, welche die Voraussetzungen erfüllt haben. Dieses Team bekommt am Ende einen Zustupf ans Weihnachtsessen, nämlich 150 Franken pro Mitarbeiter, wie verschiedene Personen gegenüber finews.ch erklärten.
Die CS sieht diese Aktion zwar nicht als Verzweiflungstat, dennoch ist sie ungewöhnlich. Es besteht keine Teilnahmepflicht, gleichwohl lässt sich ein gewisser Gruppendruck nicht von der Hand weisen. Denn, sollte ein Teammitglied nicht mitziehen, zerschlagen sich die Hoffnungen auf den Weihnachtsbatzen. Hinzu kommt, dass nicht jeder CS-Mitarbeiter gewillt ist, seine persönlichen Daten, wie Mobile-Nummer, mit Dritten zu teilen. Das ist aber notwendig, um sich zu registrieren.
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