Noch ein Überbleibsel aus der Ära des früheren Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz gehört ab sofort der Vergangenheit an.
Die Schweizer Raiffeisen-Gruppe hat sich entschieden, ihre 4-prozentige Beteiligung an der Helvetia vollständig zu verkaufen. Der Verkauf erfolgt über ein Accelerated-Bookbuilding-Verfahren bei institutionellen Investoren, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist.
Dabei werden bei den Investoren Gebote über gewünschte Volumina und Preise eingeholt. Anschliessend kommt es zur Zuteilung der Aktien. Der Verkaufsprozess hat heute nach Börsenschluss gestartet. Das Resultat wird nach Abschluss der Platzierung kommuniziert.
Verkauf nach Neuausrichtung
Die langjährigen Geschäftsbeziehungen zwischen der Helvetia und Raiffeisen sollen vom Verkauf der Beteiligung nicht betroffen sein, wie es weiter heisst. Die Kooperation beim Vertrieb von Helvetia-Versicherungen in den Raiffeisenbanken bleibe bestehen. Der frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz ist mittlerweile Verwaltungsratspräsident der Helvetia.
Der Verkauf der Beteiligung steht offenbar in Zusammenhang mit der Neuausrichtung Raiffeisen-Strategie unter Vincenz' Nachfolger Patrik Gisel, die darauf beruht, dass es für eine erfolgreiche (operative) Kooperation keine strategische Notwendigkeit einer finanziellen Beteiligung brauche.
Eigenmittelbasis gestärkt
Im Zuge steigender regulatorischer Kapitalanforderungen richtet Raiffeisen seine Kapitalallokation verstärkt auf das Kerngeschäft aus. Der Verkauf der Helvetia-Beteiligung sei deshalb ein logischer Schritt und ein Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Kerngeschäfts. Zudem stärke der Verkauf die Eigenmittelbasis von Raiffeisen.