Die US-Grossbanken sind den europäischen Konkurrenten seit der Finanzkrise enteilt – auch was die Bezahlung der Chefs betrifft. Donald Trump setzte der Entwicklung noch einen drauf.
Er ist in verschiedenen Branchen zum geflügelten Wort geworden: Der «Trump Bump». US-Medien erfreuen sich seit der Wahl Donald Trumps deutlich höherer Reichweiten beim Publikum. Und die Börsen haben die Trumps Wahl auf ihre Weise gefeiert: Mit erheblichen Kursanstiegen an den Aktienmärkten.
Die «Financial Times» hat zusammen mit der Beratungsfirma Equilar nun ausgerechnet, welche Banken-CEO aufgrund ihres Aktienbesitzes denn am meisten vom sogenannten «Trump Bump» oder Trump-Effekt profitiert haben.
Kritiker profitierten am meisten
Es sind dies ausgerechnet jene zwei Banken-Chefs, die sich in letzter Zeit zunehmend kritisch zur Trump-Präsidentschaft geäussert haben, nämlich Jamie Dimon und Lloyd Blankfein, CEO von J.P. Morgan der eine und von Goldman Sachs der andere.
Beide gemeinsam erzielten auf ihrem persönlichen Aktienvermögen seit der Wahl Trumps ein Plus von 314 Millionen Dollar. Dimon, der dank seinen Citi- und J.P. Morgan-Aktien ohnehin bereits Milliardär ist, machte 163,7 Millionen Dollar vorwärts, Blankfein 151,2 Millionen Dollar, wie die Daten zeigen.
Dagegen zahlte sich Trumps Wahl für die CEO der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS), Sergio Ermotti und Tidjane Thiam, in keiner Weise aus. Gemäss den Equilar-Daten ist ihr Gewinn auf den eigenen Aktien gleich Null.
Thiams CS-Aktien verloren gar an Wert, wie die Beratungsfirma festhielt. Die Kursanstiege der Aktien von US-Banken fielen insgesamt deutlich steiler aus, als die ihrer europäischen Konkurrenten.
Optimistisch bezüglich Aktien von US-Banken
Investoren blickten in den Monaten nach der Wahl optimistisch auf die zu erwartende Deregulierungen seitens der Regierung Trump, von denen die Banken erheblich profitieren würden. Die Aktie von J.P. Morgan notiert heute etwa 25 Prozent höher als zum Zeitpunkt der Wahl Anfang November 2016.
Bei Goldman steht bis dato ein Kursplus von rund 15 Prozent zu Buche, wobei in beiden Fällen die Kurse seit Ende 2016 wieder leicht gesunken sind.
Die UBS-Aktie konnte hingegen ihr Kursniveau gegenüber Ende 2016 in etwa halten. Die CS-Aktie notiert nach der im Mai erfolgten Kapitalerhöhung deutlich tiefer.