Die Zürcher Kantonalbank hat in ihrem Kerngeschäft im vergangenen Jahr sehr gut gearbeitet. Allerdings stellt das Institut 70 Millionen Franken zurück. Wofür?
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im vergangenen Jahr den betrieblichen Konzerngewinn um 5 Prozent auf 761 Millionen Franken gesteigert, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entehmen ist.
Dazu beigetragen haben höhere Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie das starke Handelsgeschäft. Die Ausschüttung an Kanton und Gemeinden steigt um 10 Prozent auf 330 Millionen Franken.
Erhöhung des Rentenalters
Der effektive Konzerngewinn für 2016 beläuft sich allerdings auf 691 Millionen Franken und liegt damit 32 Millionen Franken unter dem Wert von 2015, der 722 Millionen Franen betrug. Der Grund dafür sind 70 Millionen Franken, welche die ZKB 2016 als Rückstellung für Vorsorgeverpflichtungen beiseite legte. Worum geht es?
Zur langfristigen Sicherung der Renten hat die Bank eine Reihe von Massnahmen verabschiedet, die per 1. Juli 2017 in Kraft treten. Dazu gehören die Senkung des Umwandlungssatzes für künftige Rentenbezüger, die Anhebung der Sparbeiträge der Versicherten und der Arbeitgeberin sowie die Anhebung des ordentlichen Rentenalters auf 64 von bisher 62 für Männer und Frauen.
Übergangslösungen vorgesehen
Für Arbeitnehmer ab Jahrgang 1964 und älter sind Übergangslösungen vorgesehen. Vor diesem Hintergrund hat der Bankrat entschieden, dass die Bank Kosten zur Finanzierung der Übergangslösungen übernimmt. Deshalb wurde im Berichtsjahr zu Lasten des Personalaufwandes eine Rückstellung für Vorsorgeverpflichtungen im Umfang von 70 Millionen Franken getätigt.
Die Kundenvermögen beliefen sich per Ende 2016 auf 264,8 Milliarden Franken gegenüber 257,5 Milliarden Franken per Ende 2015. Der Netto-Neugeldzufluss von verwalteten Vermögen belief sich auf 8,0 Milliarden Franken, nachdem im 2015 ein Netto-Neugeldabfluss von 2,5 Milliarden Franken ausgewiesen wurde.
Mehr für Kanton und Gemeinden
«Die Zürcher Kantonalbank hat das schwierige wirtschaftliche Umfeld im vergangenen Geschäftsjahr gut gemeistert und ein sehr erfreuliches Ergebnis erzielt. Zudem konnte die Diversifikation dank der erfolgreichen Integration von Swisscanto weiter verbessert werden. Damit haben wir einmal mehr gezeigt, dass unser Geschäftsmodell nachhaltig Mehrwert schafft», sagte Martin Scholl, Vorsitzender der Generaldirektion.
Die Gewinnausschüttung der Zürcher Kantonalbank an Kanton und Gemeinden beläuft sich für das Geschäftsjahr 2016 auf insgesamt 351 Millionen Franken. Davon wird dem Kanton eine Dividende von 220 Millionen Franken und den politischen Gemeinden eine Dividende von 110 Millionen Franken ausgerichtet, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von je 10 Prozent entspricht. Der Anteil zur Bestreitung der Kapitalkosten an den Kanton beläuft sich auf 21 Millionen Franken, nach 26 Millionen Franken im Vorjahr.
Anhaltende Herausforderungen
Zusätzlich wurde dem Kanton die Staatsgarantie mit 22 Millionen Franken entschädigt. Im Rahmen des Leistungsauftrags wandte die Bank im vergangenen Geschäftsjahr zudem weitere 119 Millionen Franken auf, die der Zürcher Bevölkerung zu Gute kamen.
Zum Ausblick sagte Scholl: «Die anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten und das Umfeld mit den Negativzinsen werden uns auch 2017 fordern. Ich bin zuversichtlich, dass wir dank unserem ausgewogenen Geschäftsmodell auch im laufenden Geschäftsjahr die Herausforderungen meistern und die Chancen nutzen.»
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