Die Mehrzahl der Unternehmen aus der Finanzbranche hat ihren Vergütungsmix für ihre Führungsspitze umgestellt. Dies zeigt eine Studie von Mercer.
Kurzfristige Anreize verlieren an Bedeutung, während Erhöhungen des Grundgehalts und aufgeschobene Vergütungskomponenten zunehmen. Ebenfalls zeichnet sich ein Trend zur Abschaffung von Bonuszahlungen ab.
80 Prozent ändern das Bonussystem
Immerhin 80 Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Short-Term-Incentive-Programme überarbeitet oder planen derzeit Änderungen, um die Programme stärker an ausgewogenen Methoden der Leistungsbeurteilung auszurichten, die auch das geschäftliche Risiko stärker einbeziehen.
Boni sollen ausserdem zunehmend unter Vorbehalt und auf mehrere Jahre verteilt ausgezahlt werden, um auch das Geschäftsrisiko besser zu berücksichtigen.
Bonus-Malus vor allem in Europa
Vor allem die europäischen Institute haben einen verpflichtenden Aufschub der Bonuszahlungen in Abhängigkeit von der Leistung eingeführt. Beliebt sind dabei Bonus-Malus-Systeme, bei denen der Jahresbonus auf ein Sperrkonto eingezahlt wird und bei eventuell rückläufigem Unternehmenserfolg nachträglich verringert werden kann.
An der internationalen Studie des Beratungsunternehmens Mercer nahmen 61 globale Finanzunternehmen aus dem Banken- und Versicherungssektor teil. Ein Drittel der befragten Unternehmen hat staatliche Hilfe in Anspruch genommen und 82 Prozent dieser Unternehmen wurden dadurch Richtlinien für ihre Vorstandsvergütung auferlegt.
58 Prozent der befragten Unternehmen hatten ihren Sitz in Nordamerika, die übrigen 42 Prozent in Europa. Über die Hälfte beschäftigte mindestens 10.000 Mitarbeiter. Die Daten wurden im Oktober 2009 erfasst.