Die Privatbank Julius Bär hat die Konsumentenstimmung der Reichen in Asien untersucht und siehe da: In einem Bereich ist die Stimmung besonders mies.
Seit gut fünf Jahren erstellt die Zürcher Bank Julius Bär den Wealth Report für Asien und errechnet dabei die Konsumentenstimmung der Reichen anhand des ‹Julius Bär Lifestyle Index›, der die Preise von gefragten Luxusgütern und -dienstleistungen spiegelt.
Schon in den zwei vorangegangenen Jahren war die Indexkurve jeweils flacher verlaufen als noch bis 2013. Doch 2016 gibt es eindeutig eine Delle.
Dennoch enorme Nachfrage nach Luxusgütern
Wie aus dem Wealth Report von Julius Bär zu entnehmen ist, sank der Livestyle Index um 1,68 Prozent (in Dollar). Das Leben Asiens HNWI- und UHNWI-Klientel scheint demnach günstiger geworden zu sein.
Julius-Bär-CEO Boris Collardi hält in der Mitteilung fest, in Asien herrsche nach wie vor eine enorme Nachfrage nach Luxusgütern. «Gleichzeitig dämpfen Preisschwankungen aber die Kaufstimmung», schreibt er.
Preiszerfall bei Immobilien
In einem Bereich waren die Preisschwankungen enorm: bei den Immobilien. Julius Bär stellte auf regionaler Basis einen Rückgang von Immobilienpreisen in der Höhe von 8,3 Prozent fest.
Doch nicht nur dieser Preiszerfall drückte auf den Lifestyle Index. Auch Zahnimplantate, Wein, Schmuck, Hochzeitsbankette, Damenhandtaschen, Botoxkuren und Autos sind günstiger geworden – insgesamt acht der 21 Kategorien, die den Lifestyle Index bilden, haben sich verbilligt.
Schneller als die Inflation
Verteuert haben sich inbesondere Zigarren, Damenschuhe, Universitätsausbildungen, Business-Class-Flüge und Golfclub-Mitgliedschaften. Der Preisanstieg zeigt, dass die Kosten für den Lifestyle von Asiens Reichen schneller ansteigt als die Inflation, so die Autoren der Erhebung.
Und CEO Collardi hält fest, es bleibe die Mission der Bank, diesen Kunden weiterhin die richtige und verantwortungsbewusste Beratung zu liefern, nicht zuletzt, um die Preisschwankungen auszugleichen.
Teuerste Stadt ist Schanghai
Am teuersten ist das Luxusleben zurzeit in Schanghai, wie der Wealth Report weiter feststellt. Singapur rückte auf den zweiten Platz vor, während Hongkong auf den dritten Rang abrutschte. Dies auf Grund sinkender Ausgaben von Touristen. Hongkong bleibt aber mit Abstand die Stadt mit den höchsten Immobilienpreisen. In Manila sind sie am günstigsten.
Alles in allem bleibe Asien auf dem Wachstumspfad, bestätigt Julius Bär frühere Prognosen. Die Privatbank erwartet, dass die Vermögensbasis von asiatischen Millionären bis ins Jahr 2020 auf 14,5 Billionen Dollar anwachsen wird. Dies würde einem Plus von 160 Prozent innerhalb von zehn Jahren entsprechen.
China und Indien
In China würden die Vermögen innerhalb der kommenden vier Jahr um 8,25 Billionen und in Indien um 2,3 Billionen Dollar anwachsen. Diese Schätzungen von 2015 bestätigt Julius Bär im diesjährigen Wealth Report.