Bei der Schweizer Grossbank pfeift den Angestellten ein eiskalter Wind um die Ohren. Trotzdem wagte sich ein gutes Dutzend Credit-Suisse-Banker in die noch kältere Irische See. Was sie zum Bad bewog.
Nordkanal heisst jenes Stück der Irischen See, das Irland zwischen dem nordirischen Bangor und dem schottischen Stranraer von Grossbritannien trennt. 27 Kilometer breit ist «North Channel» an seiner schmalsten Stelle, selten wärmer als 14 Grad und stets heftigen Wetterwechseln ausgesetzt.
Das alles konnte jedoch ein gutes Dutzend Angestellte der Schweizer Bank Credit Suisse (CS) nicht schrecken. Letztes Wochenende stürzten sie sich, mit Neopren-Anzügen und Badekappen bewehrt, ins kalte Nass, um die Wasserstrasse in einer Stafette zu überwinden (siehe Bild unten).
Nicht langsamer als 3 km/h
Keine einfache Angelegenheit – nicht nur wegen des Seegangs und der Kälte, sondern auch wegen des Tempos. Aufgrund der starken Strömungen müssen Schwimmer mindestens 3 Kilometer pro Stunde schaffen, um nicht das kurze Gezeiten-Fenster zu verpassen und dann einfach weggeschwemmt zu werden.
Angesichts der Tatsache, dass ihre Arbeitgeberin in Grossbritannien bereits Hunderte Stellen abbaute und ganze Abteilungen von London nach Dublin verschob, ist auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar, warum sich die CS-Banker diese zusätzlichen Strapazen antaten.
25'000 Franken für einen guten Zweck
Natürlich taten sie es für einen guten Zweck: Das Team brachte mit der Überquerung nicht weniger als 20'000 Pfund (25'000 Franken) zusammen, die es dem britischen Kinderhilfswerk NSPCC spendete (Bild unten).
So viel Selbstlosigkeit hat ihnen jetzt die Achtung des Social-Media-Publikum eingetragen: «Wir ziehen unsere Schwimmkappen vor euch», lautete einer der Kommentare.