Nach dem Abgang des Fondsmanager-Stars Rajiv Jain ist bei Vontobel in den USA dessen Nachfolger am Ruder. Der hält das Erbe von Jain hoch – mit guten Grund.

Im März gab Vontobel den Abgang ihres Star-Fondsmanagers Rajiv Jain bekannt – ein bei der Zürcher Traditionsbank lange befürchteter Gau, der sich zeitweilig auf den Aktienkurs auswirkte. Ende Mai verliess Jain dann die ihm unterstellte Asset-Management-Boutique von Vontobel in den USA definitiv und gründete seine eigene Investment-Boutique namens GQG Partners, wie auch finews.ch berichtete.

Keine signifikanten Änderungen

An seine Stelle trat Matthew Benkendorf (Bild unten), der die Arbeit seines Vorgängers nun Monate später in den höchsten Tönen lobte. «Jain habe ein grosses Erbe hinterlassen», sagte er kürzlich in einem Interview mit dem Branchen-Portal «Citywire».

Benkendorf 500

Es sei nicht schwer gewesen, die Zügel in die Hand zu nehmen, da ihn Jain optimal auf die Aufgabe vorbereitete habe, so Benkendorf weiter. Zudem habe sich die Investment-Philosophie über die Jahre bewährt.

Entsprechend «töricht» wäre es von ihm gewesen, wenn er signifikante Änderungen am Fondsmanagement oder am Investmentprozess vorgenommen hätte. Dies wäre auch einer Kritik an seiner Arbeit gleichgekommen, betonte der neue Investmentchef – Benkendorf arbeitet zuvor 17 Jahre eng mit Jain bei Vontobel Asset Management in New York zusammen.

Hohe Abflüsse

Wechsel im Fondsmanagement ziehen in den USA oftmals auch grosse Asset-Abflüsse nach sich. So auch im Falle von Jain. Gewichtige amerikanische Investoren haben bereits mehrere hundert Millionen Dollar abgezogen, wie auch finews.ch berichtete. Dies teils deshalb, weil sie Richtlinien zu folgen haben, die Investments an die Person des Fondsmanager binden.

Nach Beendigung des Mandats kann sich allerdings ein Asset Manager erneut beim Investor bewerben. Nicht zuletzt deshalb dürfte sich Benkendorf hüten, an der Investment-Philosophie herumzuschrauben – und stattdessen alles daran setzen, wechselwillige Kunden an Bord zu halten.