Der Nationalbank-Präsident Thomas Jordan hat 2015 mehr verdient. Dies in einem vom Frankenschock und von Milliardenverlusten für die Währungshüterin geprägten Jahr.

Es ist geringer Anstieg, aber immerhin: Die Gesamtvergütungen des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für das Jahr 2015 sind um 11'500 Franken auf 906'500 Franken gestiegen. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den die Währungshüterin am Donnerstag publizierte.

Damit nimmt für den SNB-Präsidenten ein turbulentes Jahr lohntechnisch ein versöhnliches Ende. Im Januar 2015 hatte Jordan völlig überraschend die Untergrenze des Franken zum Euro aufgelöst und gleichzeitig die Negativzinsen auf Einlagen der Banken bei der SNB deutlich erhöht. Innert Sekunden wurde das Umfeld für Schweizer Finanzdienstleister auf den Kopf gestellt – mit tiefgreifenden Folgen, wie auch finews.ch berichtete.

Weniger Salär für Bankräte

Auch an der Bilanz der Nationalbank ging der so genannte Frankenschock nicht spurlos vorbei. Nach einem Gewinn von 38,3 Milliarden Franken im Vorjahr resultierte 2015 ein krachender Verlust von 23,3 Milliarden Franken.

Für das gesamte Direktorium gab die SNB 2015 rund 134'000 Franken mehr aus. Vize-Präsident Fritz Zurbrügg verdiente exakt gleich viel wie Jordan, die letzten Juli neu zur «Geschäftsleitung» gestossene Andréa Maechler erhielt für ihren Einsatz 456'200 Franken.

Gegenüber dem Vorjahr insgesamt weniger Salär bezog hingegen der Bankrat; Präsident Jean Studer wurde dort etwa mit 153'400 Franken abgegolten, Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer mit 56'200 Franken, BSI-Präsident Alfredo Gysi noch mit 50'600 Franken und der kürzlich in den Verwaltungsrat der Berner Kantonalbank gewählte Finanzprofessor Christoph Lengwiler mit 59'000 Franken.