Im vergangenen November kündigte Bank-Linth-Chef David Sarasin auf finews.ch an, alle 19 Filialen umzubauen – den neuen Kundenbedürfnissen entsprechend. Jetzt liegen die ersten Bilder einiger Niederlassungen vor.
Wie sieht die Bank der Zukunft aus? Dem Zeitgeist entsprechend müsste man vermutlich antworten: Es gibt sie physisch gar nicht mehr, angesichts der Flut an Fintech-Innovationen und der Digitalisierungs-Euphorie – Google lässt grüssen.
Anders sieht man das bei der regional tätigen Bank Linth, die ihre Geschäftsstellen in Uznach (Bild unten), Rapperswil und Siebnen nun für insgesamt 12 Millionen Franken umbaut. Nicht irgendwie, sondern nach dem hauseigenen Konzept der so genannten «Bank der Zukunft», wie es David Sarasin, der Chef der Bank Linth, beschreibt.
Denn: «Wir setzen nach wie vor auf unsere Geschäftsstellen. Der persönliche Kontakt mit unseren Kunden wird in Zukunft noch wichtiger – deshalb steht er bei uns im Zentrum», sagt der Vorsitzende der Geschäftsleitung der in den Kantonen St. Gallen, Schwyz, Glarus und Zürich tätigen Bank.
«Web, Mobile, Video oder der Besuch zuhause ersetzen für unsere Kunden nicht die Präsenz vor Ort, sondern ergänzen sie», sagt Sarasin. Auf das architektonische Konzept umgemünzt heisst das: helle Kundenzonen mit einsehbaren Besprechungs- und Arbeitsplätzen.
Multimedia-Tische und Strandkörbe
Kunden werden persönlich am Empfangsdesk (Bild oben, Sargans) begrüsst – statt einer Bancomatenwüste sehen sie zu allererst einen Bank-Linth-Mitarbeiter oder -Mitarbeiterin. Beratungen finden je nach Präferenz am Multimedia-Tisch, in Strandkörben, im Stehen oder in Sitzungszimmern mit Sichtschutz statt.
Bis 2020 sollen alle Geschäftsstellen der Bank Linth nach dem Konzept der Bank der Zukunft umgebaut werden. In Sargans wurde das Konzept bereits Mitte 2015 umgesetzt und erprobt. Im Jahr 2016 sind die Geschäftsstellen in Uznach, Rapperswil und Siebnen an der Reihe. Die durch diese Umbauten entstehenden Mehrkosten sollen mit Erträgen aus dem Verkauf von Liegenschaften weitgehend gedeckt werden.
Aber nicht nur die Geschäftsstellen werden umgebaut, auch der Hauptsitz wird konsequent an die veränderten Kundenbedürfnisse und Berufsprofile angepasst. Denkkabinen (Bild oben), Stehtische und Workshop-Bereich ergänzen das Raumangebot für die Bankleute der Zukunft.