Die Credit Suisse polstert ihre Kapitaldecke um mehrere Milliarden Franken auf. Damit schafft sie das Fundament für die Umsetzung ihrer neuen Strategie.
Die wegen ihrer vergleichsweise dünnen Kapitaldecke in die Kritik geratene Credit Suisse verschafft sich mehr Bewegungsfreiheit. Mit zwei Kapitalerhöhungen will die zweitgrösste Bank der Schweiz gut sechs Milliarden Franken einnehmen.
Damit soll die Eigenkapitaldecke aufgepolstert und Wachstumsprojekte finanziert werden, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
Versäumnisse von Dougan nachgeholt
Die Stärkung der Eigenkapitaldecke ist notwendiger denn je. Denn gemessen an der harten Kernkapitalquote sank die Kennzahl im dritten Quartal von 10,3 auf 10,2 Prozent. Und die ungewichtete Eigenkapitalquote – die sogenannte Leverage Ration – erreichte 2,8 nach 2,7 Prozent Ende Juni. Zum Ziel gesetzt hat sich die CS hier bis Ende 2015 eine Ratio von 3 Prozent.
Mit der milliardenschweren Kapitalaufnahme korrigiert der neue Konzernchef Tidjane Thiam die Versäumnisse seines Vorgängers Brady Dougan. Der immer wieder betonte, dass die Credit Suisse «einzigartig ausbalanciert» sei, wie auch finews.ch berichtete.
Schicksal in die eigenen Hände nehmen
«Die Stärkung unseres Kapitals erlaubt uns, unser Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und eine Strategie voranzutreiben die darauf abzielt, eine klare Führungsposition im Private Banking und der Vermögensverwaltung zu übernehmen», erklärte Thiam.
Wachsen will Credit Suisse vor allem im Geschäft mit reichen Unternehmern in Asien, dem Nahen Osten, Osteuropa und Afrika.