Der Gewinn der Zürcher Privatbank hat sich letztes Jahr halbiert. Und noch immer schlägt sich das Institut mit Altlasten herum.

Die Zürcher Privatbank im Besitz der Familie Syz hat ein wechselvolles Jahr hinter sich. Das zeigte sich zum einen im Zahlenkranz, den Maerki Baumann & Co kürzlich mit ihrem Geschäftsbericht veröffentlichte.

So halbierte sich der Jahresgewinn 2014 von 870'000 Franken im Vorjahr auf 348'000 Franken; zurückzuführen war dies laut der Bank vorab auf geringere Einnahmen bei Untermietern und Logistik-Kunden. Im Zinsen- und Kommissionsgeschäft hatte die Bank hingegen mehr verdient und zudem die Kosten drücken können.

Zwei Drittel Schweizer Kunden

Wechsel gab es zudem an der Spitze der Privatbank. Wie auch finews.ch berichtete, übernahm Marcus Bühler Anfang 2015 die operative Leitung der Bank. Sinnigerweise war er zuvor für die Basler Privatbank Baumann tätig gewesen. Zudem verzeichnete das Institut zwei prominente Neuzugänge in seinem Verwaltungsrat: So den ex-Wegelin-Banker Michele Moor sowie den ehemaligen Swiss-Life Präsidenten und UBS-Verwaltungsrat Bruno Gehrig.

Während bei der Bank das Ruder von neuen Steuerleuten übernommen wird, bleiben die Herausforderungen indes die Alten. Wie das Institut vermerkt, flossen im Zusammenhang mit der Regularisierung unversteuerter Vermögen weiterhin Kundengelder ab. Während bei deutschen Kunden dieser Prozess laut Maerki Baumann bereits «weit fortgeschritten» sei, habe der Trend nun auch in den übrigen europäischen Ländern Einzug erhalten.

Von dort stammen nach eigenen Angaben noch knapp 10 Prozent der Kundenvermögen bei der Zürcher Privatbank. 15 Prozent der verwalteten Vermögen kämen hingegen von deutschen Kunden, rund 66 Prozent aus der Schweiz.

USA bald abgehakt?

Entsprechend zeigte sich das Neugeldwachstum unter Druck. Die Kundenvermögen steigen der Bank zufolge zwar um rund 600 Millionen Franken auf 7,1 Milliarden Franken. Der Löwenanteil davon war jedoch der Wertsteigerung auf Anlagen geschuldet – das Nettoneugeld erhöhte sich um lediglich 1 Prozent.

Wenigstens hofft die Bank, den Steuerstreit mit den USA bald abhaken zu können. Im US-Steuerprogramm hatte sich Maerki Baumann in die Kategorie 2 einteilen lassen und sich damit mit der Aussicht auf Straffreiheit «auf Vorrat» schuldig bekannt, amerkanischen Kunden beim Steuervergehen geholfen zu haben.

Die Verhandlungen mit den USA sind für uns auf gutem Wege, aber noch nicht abgeschlossen», resümierte nun Bankpräsident Hans G. Syz-Widmer im Geschäftsbericht. Das Geschäft bleibe deshalb anspruchsvoll, so der Bankpräsident.