Seit zwei Jahren baut die UBS ihre Investmentbank mit Hochdruck zurück. Das schützte sie zuletzt nicht vor neuen Milliarden-Rückstellung für diese Einheit.

Im Oktober 2012 läuteten UBS-Chef Sergio Ermotti und Präsident Axel Weber die Zeitenwende bei der Schweizer Grossbank ein. Die UBS, so befanden sie, müsse sich auf die Vermögensverwaltung konzentrieren. Das Investmentbanking hingegen sei bis auf wenige strategische Bereiche zurückzubauen.

Hohe Rückstellungen

Zwei Jahre später zeigt sich, dass die «neue UBS» die alten Geister nicht so schnell los wird, wie einen die UBS-Führung hoffen machte. Noch mehr: Die Investmentbank erweist sich im abgelaufenen Quartal als Klotz am Bein.

Wie die Grossbank nämlich berichtet, resultierte im Investmentbanking zuletzt ein Vorsteuer-Verlust von knapp 1,3 Milliarden Franken. Geschuldet ist dies den enormen Rückstellungen  von 1,68 Milliarden Franken für Rechtsstreitigkeiten und die Auswirkung neuer Bankgesetze – sowie einem Verlust auf Grund der Neubewertung von Wertschriften.

Zum Vergleich: Die neuen Rückstellungen im Wealth Management betrugen zuletzt 16 Millionen Franken.

Aufhorchen lässt dabei auch die Meldung, dass die UBS weitere Rückstellung unter anderem wegen Rechtsfällen nicht ausschliesst. Wie Erfahrungen aus dem Libor-Skandal und den Vorwürfen zu Währungsmanipulationen zeigten, kooperiert die UBS jeweils mit den Behörden, um den Schaden zu begrenzen.

Nicht nur Abbau

Immerhin: Ohne die belastende Vergangenheit steht die von Andrea Orcel (Bild) geleitete Investmentbank besser da. Gegenüber dem Vorjahr konnte sie ihren Gewinn fast um die Hälfte auf 494 Millionen Franken steigern, wobei der Aktienhandel und das «klassische» Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (M&A) die wichtigsten Treiber waren. Das sind notabene die Geschäftsbereiche, in denen die UBS traditionell Stärke zeigte.

Gleichzeitig stiegen aber auch die Ausgaben. Anders als die Ansage der UBS-Führung vermuten lassen könnte, stehen die Zeichen im UBS-Investmentbanking nicht ausschliesslich auf Abbau: So nahmen die Kosten unter anderem wegen höherer Personalausgaben gegenüber Vorjahr zu; die Investmentbank stellte seit vergangenem Juni 118 neue Mitarbeiter ein – gegenüber dem Vorjahr beschäftigt sie in der Einheit aber weniger Personal.