Zwei Untersuchungsrichter in Frankreich haben einen Haftbefehl gegen den Gründer der Genfer Banque Reyl erlassen.
Dominique Reyl (Bild) war offenbar einer Vorladung nach Frankreich zu Ermittlungen wegen Steuerbetrugs am 11. Dezember 2013 nicht nachgekommen, wie die französischen Medien berichten.
Durch seinen Anwalt liess sich Reyl mit einem Schreiben entschuldigen, wie die Nachrichtenagentur «AFP» am Freitag berichtete.
Offenbar waren die Gründe für Reyls Fernbleiben nicht überzeugend genug. Deshalb haben die Untersuchungsrichter nun einen Haftbefehl gegen Reyl erlassen. Sie stellten zudem den Antrag, den Haftbefehl europaweit auszustellen, hiess es weiter.
Die französische Justiz ermittelt auch gegen Dominique Reyls Sohn François, der die Bank bislang leitete. Gegen ihn läuft seit zwei Wochen ein Ermittlungsverfahren wegen Geldwäscherei im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung, wie auch finews.ch berichtete. Er darf bis auf weiteres Frankreich nicht mehr verlassen.
Reyl legte Berufung ein. Die Bank Reyl bezeichnet die französischen Massnahmen als «total unverhältnismässig und ungerechtfertigt». Konkret geht es um ein Konto des früheren französischen Budgetministers Jérôme Cahuzac, das er nicht versteuert hatte.
Der Politiker hatte monatelang die Existenz einer solchen Bankbeziehung bestritten, musste dann aber doch klein beigeben. Zunächst lag das Geld, es handelte sich offenbar um 685'000 Euro, bei der UBS und wurde dann zur Banque Reyl transferiert. Diese überwies das Geld dann an ihre Filiale in Singapur.