Was haben die Wall Streeter nur gegen Hermes? Der anonyme Autor hinter dem «Goldman Sachs Elevator Gossip» klärt uns aufs Neue darüber auf, was man tragen darf. Und was auf keinen Fall.

Einen guten Eindruck muss man machen, wenn man in den grossen Häusern der Wall Street Erfolg haben will.

Und wohl auch irgendetwas zwischen hyper-arrogant, witzig und überzeugend sein.

Und reich.

Und Republikaner.

Diesen Eindruck bekommt man zumindest, wenn man sich den Blog «Goldman Sachs Elevator Gossip» verfolgt, der inzwischen Kultstatus erreicht hat – mit zehntausenden Lesern.

Der anonyme Blogautor hat nun einen Artikel für das US-Magazin «Business Insider» verfasst, zum Thema, wie man sich zu kleiden hat, wenn man aussehen will wie ein echter Investmentbanker. Und nicht etwa wie der Praktikant.

Er präsentiert den inoffiziellen Dresscode bei Goldman Sachs.

Ganz wichtig ist dabei der richtige Anzug. Schon bei der Farbe kann man offenbar so einiges falsch machen, lässt sich aus dem Twitter-Feed des Autoren erkennen, in dem er Konversationen der Goldman-Männer widergibt.

  • «Ist das ein brauner Anzug? Das Back Office ist in Jersey City, Kumpel.» 

Auch die Marke ist wichtig.

  • «Gucci Anzüge sind wie Corvettes. Ein grossartiger Weg, Leuten zu zeigen, dass man nicht schon immer Geld hatte.»

Eine grosse Kunst ist auch, sich beim Dresscode Business Casual nicht zu blamieren. Hier einige Tipps der GS-Leute:

  • «So etwas wie Rollkragen-Wetter existiert nicht»
  • «Wieso tragen Leute Wolle, wenn sie wissen, dass es Kaschmir gibt?»

Sie tragen eine Uhr? Hoffentlich die richtige.

  • «Eine Rolex tragen ist wie Audi fahren. Es bedeutet: Du hast Geld, aber nichts zu sagen»
  • «Keine Uhr tragen ist die neue Patek»

Vorsicht auch bei den Krawatten.

  • «Komm bloss nicht mit einer Hermes-Krawatte zum Interview. Egal, ob Du Dir das leisten kannst. Du musst es Dir verdienen.»
  • «Hermes-Krawatten sind die Air Jordans für Weisse.»
  • «Händedruck und Krawattenknoten. Für jemanden, der diese basic scills nicht beherrscht, habe ich keine Zeit.»

Nun zu Gürteln und Hosenträgern. Zu letzteren hat der «Elevator Gossip» nur zu sagen: Vergessen Sie's. Bei Gürteln sollte man schlicht bleiben: Keine Markenzeichen, keine grossen Schnallen.

Selbst zu den Socken gibt es etwas zu sagen. Der wichtigste Tipp: Kaufen Sie sich mindestens 20 identische Paare Socken, und zwar alle sechs Monate. Socken müssen frisch sein. Findet auch einer der hier belauschten Goldman-Sachs-Angestellten.

  • «Ich ziehe jeden Tag ein frisches Paar Socken an. Das ist wohl mein einziger Luxus. Das und Uhren. Und Wein.»

Zuletzt noch ein wichtiger Tipp zu den Schuhen: keine Mode-Experimente! Keine Eckigen und auch keine spitzen Spitzen. Ganz einfache und gute Anzugschuhe tun es.

  • «#1: Er trägt wirklich Schuhe mit eckigen Spitzen. #2: Warte, ist  schon wieder Praktikanten-Saison?»

Hier geht es zum Twitter-Account von GS Elevator Gossip