Die in den Libor-Fall verstrickte britische Bank Barclays überschüttet neun Spitzen-Banker mit Boni: Fast 60 Millionen Franken stecken im Topf.
Trotz des Libor-Skandals kassieren Barclays-Banker ordentliche Boni - auch wenn diese im Schnitt gesunken sind: Investmentbank-Chef Rich Ricci erhält 5,7 Millionen Aktien im Wert von über 25 Millionen Pfund, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.
Der CEO streicht im Vergleich viel weniger ein: Antony Jenkins bekommt 1,8 Millionen Papiere, die insgesamt einen Wert von knapp 8 Millionen Franken aufweisen.
Zudem erhält unter anderem auch der Chef des Wealth Managements, Thomas Kalaris, Aktien im Wert von 7,8 Millionen Franken. Finanzchef Chris Lucas, der bald in Pension gehen will, kassiert 1,78 Millionen Franken.
Libor-Strafe ist mmer noch in den Köpfen präsent
Der durchschnittliche Bonus, den die Banker bei Barclays im vergangenen Jahr einstecken dürfen, fiel um 13 Prozent auf rund 19'000 Franken. In der Investmentbank sanken die Boni im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent: auf 77'300 Franken pro Kopf.
Im vergangenen Jahr war musste Barclays den ersten Verlust in zwei Jahrzehnten verdauen: ein Fehlbetrag von knapp 1,5 Milliarden Franken. Derzeit ist das britische Bankhaus dabei, rund 3'700 Arbeitsplätze abzubauen.
Auf Grund der Zinssatzmanipulation im Fall Libor, wo die Bank kräftig mitmischelte, musste der Konzern bekanntlich 414 Millionen Franken Strafe zahlen.