Seine Brüder sollen in einem schweizerisch-französischen Ring Drogen geschmuggelt haben. Deshalb musste Private-Bank-Direktor Judah El-Maleh abtreten.
«Es war ein Problem, dass er den selben Namen trägt wie seine Brüder», erklärt Judah El-Malehs Genfer Rechtsanwalt Marc Bonnant gemäss dem Nachrichtenportal «Private Banker International». Deshalb habe sein Klient, der zuvor bei HSBC Private Bank war, die Bank verlassen. Geschehen sei das im gegenseitigen Einvernehmen.
El-Malehs Name wurde im Oktober in den Medien bekannt. Drei seiner Brüder, von denen zwei in Genf leben, sollen Drogengelder in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro gewaschen haben, wie das französische Innenministerium schätzt. Mardoché, Meyer und Nessim El Maleh spielen in einem Drogen- und Geldwäscherei-Rung eine zentrale Rolle – so jedenfalls der Verdacht der Behörden –, und so sprachen die Medien auch von der «Die El-Maleh-Connection».
Auch Bruder bei HSBC
Nessim El-Maleh arbeitete bei der Privatbank in Genf, Meyer war selbstständiger Fondsmanager mit seiner Firma GPF, über die auch Geld gewaschen worden sein soll.
Judah El-Maleh war Senior Relationship Manager bei HSBC in Genf. Mit den kriminellen Aktivitäten seiner Brüder habe er nichts zu tun gehabt, er sei noch nicht einmal als Zeuge angehört worden, teilt sein Anwalt weiter mit. Doch der Name allein habe ausgereicht, um Kundenbeziehungen zu schädigen. HSBC habe diese Meinung geteilt. Die Bank selbst will sich nicht zu dem Thema äussern.