Weniger Grossschäden durch Naturkatastrophen und ein ansprechendes Anlageergebnis spielen dem Rückversicherer in die Hände. Swiss Re kann seinen Gewinn deutlich steigern. Dazu tragen alle Sparten bei.
Der grösste Schweizer Rückversicherer mit Sitz in Zürich hat nach einem starken Ergebnis im ersten Quartal für das erste Halbjahr einen Gewinn von 2,1 Milliarden Dollar (in der Vorjahresperiode 1,4 Milliarden) erwirtschaftet. Der Versicherungsumsatz belief sich auf 22,5 Milliarden Dollar (Vorjahr 22,1 Milliarden), wie der Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist. Das versicherungstechnische Ergebnis, das die Profitabilität des Underwriting spiegelt, betrug 2,9 Milliarden Dollar, die Rendite auf den Kapitalanlagen 4 Prozent.
Die Sparte Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) erzielte einen Gewinn von 989 Millionen Dollar (Vorjahr 904 Millionen). Dieses Resultat ist gemäss Swiss Re vor allem dem disziplinierten Underwriting und der geringen Anzahl von Grossschäden infolge von Naturkatastrophen sowie dem starken Anlageergebnis zu verdanken. Der Versicherungsumsatz belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf 9,8 Milliarden, das versicherungstechnische Ergebnis auf 1,4 Milliarden Dollar, und der Schaden-Kosten-Satz (Versicherungsaufwand über Versicherungsumsatz) erreichte 84,5 Prozent. P&C Re habe per 1. Juli 2024 Verträge mit einem Prämienvolumen in Höhe von 4,5 Mrd. Dollar erneuert und dabei eine Preiserhöhung von 8 Prozent durchgesetzt.
Geringere Sterblichkeit in den USA
Die Sparte Lebengeschäft (L&H Re) habe von der geringeren Sterblichkeit in den USA und von höheren Kapitalerträgen profitiert. Der Gewinn betrug 883 Millionen Dollar (Vorjahr 393 Millionen), der Versicherungsumsatz 8,7 Milliarden und das versicherungstechnische Ergebnis 1 Milliarde Dollar.
Auch in der Geschäftseinheit Corporate Solutions lief es rund. Der Gewinn betrug 435 Millionen Dollar (Vorjahr 323 Millionen), der Versicherungsumsatz 3,8 Milliarden und das versicherungstechnische Ergebnis 509 Millionen Dollar.
Rückzug aus Digitalplattform iptiQ nach Plan
Strikte Portefeuillesteuerung und diszipliniertes Underwriting hätten sich in hohen Margen im Bestands- und im Neugeschäft niedergeschlagen, kommentiert Swiss Re. Hinzu seien geringe Forderungen aus menschenverursachten Schäden gekommen. Bei den Grossschäden infolge von Naturkatastrophen, die sich auf 138 Millionen Dollar beliefen, werden das Noto-Erdbeben in Japan und der Zyklon Megan in Australien namentlich erwähnt.
Der im Mai 2024 angekündigte Rückzug aus iptiQ verlaufe gemäss Plan. Im ersten Halbjahr verzeichnete die Digitalversicherungsplattform einen Verlust von 182 Millionen Dollar, einschliesslich einmaliger Abschreibungen von 111 Millionen auf Goodwill und immateriellen Vermögenswerten.
Zum Ausblick lässt sich Group CEO Andreas Berger zitieren: «Nach einem starken Start in der ersten Hälfte dieses Jahres halten wir an unseren Zielen für 2024 fest, einschliesslich eines Konzerngewinns von mehr als 3,6 Milliarden Dollar.»