Der Schweizer Rückversicherungskonzern hat in den ersten drei Monaten des Jahres einen Gewinn von mehr als einer Milliarde Dollar ausgewiesen. Zudem wurde die interne Nachfolge für den als CEO aufsteigenden Andreas Berger geregelt.

Geringere Belastungen durch Grossschäden und ein klar besseres Anlageergebnis haben bei Swiss Re zu einem hohen Gewinn beigetragen. Zudem konnten bei Vertragserneuerungen Preissteigerungen erreicht werden.

Im ersten Quartal belief sich der Konzerngewinn auf 1,09 Milliarden Dollar und der Versicherungsumsatz erreichte 11,7 Milliarden Dollar, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Im Vorjahr hatte Swiss Re noch nach US-GAAP ein Ergebnis von 643 Millionen Dollar ausgewiesen.

«Swiss Re ist gut ins neue Jahr gestartet, und unsere wichtigsten Geschäftsbereiche haben alle starke Ergebnisse verzeichnet», sagte der scheidende CEO Christian Mumenthaler. «Dies ist das Resultat anhaltender Underwriting-Disziplin, der hohen Rendite auf Kapitalanlagen und effektiven Kostenmanagements.»

Besseres Anlageergebnis

Zur Verbesserung trugen auch die wiederkehrenden Erträge und das besserer Anlageergebnis bei. Letztere steig im Quartal auf 4,0 Prozent, verglichen mit 3,4 Prozent im Gesamtjahr 2023. Per Ende März belief sich das Eigenkapital der Gruppe nach IFRS auf 21,1 Milliarden Dollar gegenüber 16,1 Milliarden Dollar nach US-GAAP per Ende 2023.

In der Sparte Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) belief sich das Ergebnis auf 704 Millionen Dollar. Hier habe man die Rückstellungen für bestimmte Naturkatastrophen- und Man-made-Grossschäden aus den Vorjahren «selektiv» erhöht. Der Schaden-Kosten-Satz lag bei 84,7 Prozent und damit unter der vom Versicherer angestrebten Höchstmarke von 87 Prozent.

Höhere Prämien durchgesetzt

In der Erneuerungsrunde im ersten Quartal wurden Verträge mit einem Prämienvolumen von 2,5 Milliarden Dollar neu gezeichnet. Hier habe man eine Preiserhöhung von 12 Prozent erzielt.

Der Gewinn im Lebengeschäft (L&H Re) belief sich auf 412 Millionen Dollar. Im Gesamtjahr soll er die Marke von 1,5 Milliarden Dollar erreichen.
Corporate Solutions wiesen ein Ergebnis von 194 Millionen Dollar aus. Bei den Grossschäden wird hier vor allem das Noto-Erdbeben in Japan mit 66 Millionen Dollar genannt. Der Schaden-Kostensatz betrug 89,9 Prozent und lag damit ebenfalls unter dem Jahreszielwert von unter 93 Prozent.

Das Management ist angesichts der Underwriting-Disziplin und des günstigen Marktumfelds zuversichtlich, den für das Gesamtjahr angestrebten Gewinn von 3,6 Milliarden Dollar zu erreichen.

Ende für Digitalplattform Iptiq

Zusammen mit den Quartalszahlen hat der Konzern auch den Rückzug aus der 2016 gegründeten White-Label- Digitalversicherungsplattform Iptiq bekannt gegeben. Das aktuelle Marktumfeld unterscheide sich «erheblich von dem zur Zeit der Gründung von Iptiq», sagt Mummenthaler. Man werde nun Optionen für die verschiedenen Einheiten prüfen.

Auch im Management gibt es Veränderungen. Moses Ojeisekhoba, Leiter der Geschäftseinheit Global Clients and Solutions, scheidet per Ende August aus dem Unternehmen aus und werde Aufgaben ausserhalb von Swiss Re wahrnehmen. Er habe die strategische Überprüfung von Iptiq geleitet, heisst es weiter.

Neuer Leiter Corporate Solutions

Auch der Nachfolger für den Posten von Andreas Berger wurde geregelt, der per Anfang Juli als neuer CEO die Leitung des Konzerns übernimmt. Der derzeitige Leiter Reinsurance China und China Country President Ivan Gonzalez rückt als neuer Leiter der Sparte Corporate Solutions nach und wird Mitglied des Group Executive Committee. Vor seinem Wechsel nach China hatte er die Geschäftseinheit Corporate Solutions in der Region Amerika geleitet.