Der St.Galler Allversicherer Helvetia integriert das über die vergangenen Jahre stark gewachsene Filialnetz der Hypothekenvermittlung-Tochter Moneypark. Es kommt auch zum Stellenabbau beim Fintech und einem Abschreiber bei Helvetia – dennoch ist von Wachstum die Rede.
Schon Ende letzten Jahres hatte Moneypark, die bis dato erfolgreichste Hypothekenvermittlerin der Schweiz, Stellen streichen müssen. Nun legt das Mutterhaus Helvetia nochmals Hand an. Wie der Versicherer und seine Fintech-Tochter am Dienstag mitteilten, wird das Vertriebsnetz von Moneypark für Hypothekar- und Immobilienvermittlung in den Helvetia-Vertrieb integriert.
Künftig in den Helvetia-Agenturen
Dies mit dem übergeordneten Ziel, das Geschäft weiter auszubauen, wie die beiden Unternehmen betonen: Geplant ist, das jährlich vermittelte Hypothekarvolumen von heute über 3 Milliarden Franken in den nächsten fünf Jahren markant auszubauen.
Die Marke Moneypark bleibt laut der Mitteilung bestehen, Helvetia setzt nun aber bei der Tochter auf Shop-in-Shops: Neben den «Flagship Stores» von Moneypark in Zürich, Lausanne und Genf werden die Dienstleistungen der Hypothekenvermittlerin künftig in Generalagenturen des St.Galler Allversicherers erbracht. Derzeit betreibt Moneypark noch 19 Filialen.
Bis zu 30 Stellen fallen weg
Die Integration der Moneypark-Geschäftsstellen erfolgt unter unter Vorbehalt des Ergebnisses der Mitarbeitendenkonsultation bei Moneypark sowie der Zustimmung der Aufsichtsbehörde, wie es weiter hiess.
Bei der Massnahme sollen allerdings auch Kosten eingespart werden. Durch die Bündelung der Ressourcen können ab dem Jahr 2024 Kostensynergien von 6 bis 8 Millionen realisiert werden, so die Mitteilung. Gespart wird auch beim Personal. Die Massnahme führt zu einem Abbau von voraussichtlich 25 bis 30 Stellen bei Supportfunktionen von Moneypark.
Millionenabschreiber für Helvetia
Ebenfalls werden die beiden Pattformen Helvetia Immoworld und Moneypark zusammengeführt. Helvetia wird in der Folge auf der Beteiligung an Moneypark eine Wertberichtigung von rund 27 Millionen Franken ausweisen, die dem Halbjahresergebnis belastet wird. Der Versicherer wird am 27. September seine Semesterzahlen bekanntgeben.
Helvetia-Schweiz-Chef Martin Jara übte sich am Dienstag in Zweckoptimismus: «Die Kombination der führenden Immobilienexpertise von Moneypark mit dem breiten Vertriebsnetz von Helvetia ist die richtige Antwort auf das anspruchsvolle Umfeld», liess er sich in der Meldung zitieren.