Eine in den vergangenen drei Jahren entwickelte Software liest und versteht mittlerweile jedes Dokument aus dem Bereich Schadenregulierung und läutet damit eine neue Ära für die Schadenbearbeitung in der Assekuranz ein.
Das Versicherungswesen ist eine dokumentenintensive Branche, die für das Verständnis, die Bewertung und die Nutzung der verfügbaren Informationen bisher auf die «menschliche Schnittstelle» angewiesen war. Nur 2 Prozent der Informationen sind derzeit in elektronischen Systemen strukturiert erfasst.
Die neuesten Entwicklungen in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) wie GPT und ähnliche Large Language Models (LLMs) bieten heute die Möglichkeit, riesige Mengen an Informationen sehr schnell zu verstehen und zu verarbeiten. Sie werden Sachbearbeitern in der Schadenregulierung nie dagewesene Einblicke, Effizienzgewinne und Vorhersagen ermöglichen.
Fast wie ein Mensch
In den vergangenen drei Jahren hat das in der Schweiz domizilierte und international tätige Unternehmen DGTAL eine KI-gestützte Lösung mit dem Schwerpunkt Versicherungswesen erarbeitet, einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist. Diese Software kann den Kontext versicherungsbezogener Dokumente lesen und verstehen – fast wie ein Mensch.
«KI wird das Konzept der Versicherung nicht verändern, aber sie wird die Betriebsmodelle des Ökosystems drastisch prägen. Nicht nur wird sie LLMs für Suchmaschinen, für analytische Zwecke oder für Vorhersagen über ganze Portfolios hinweg nutzbar machen. Vielmehr wird sie uns auch in die Lage versetzen, die Bearbeitung des Schadensfalls selbst zu überdenken und mehr Automatisierung ermöglichen», sagte Arndt Gossmann, CEO von DGTAL.
Mit Millionen von Dokumenten trainiert
Mit Hilfe von maschinellem Lernen wurde die Software bereits mit Millionen von Dokumenten trainiert. Auf diese Weise entstand die erste semantische Datenbank für Versicherungen, die die Grundlage für die Suchmaschine von DGTAL bildet.
«Informationsverarbeitung und Dokumente sind für das Versicherungswesen elementar. Die Software ist heute in der Lage, ein 50 Seiten langes Gerichtsurteil zusammenzufassen, die Relevanz und den Umfang eines offenen Anspruchs zu bewerten, Prioritäten festzulegen und das Ganze mit einer Regulierungsempfehlung an den erfahrensten Schadenmanager weiterzuleiten – und zwar innerhalb von Sekunden», so Florian Herzog, CTO von DGTAL.