Aus dem britischen Asset Manager Abrdn wird wieder Aberdeen. Die Rückkehr zur alten Schreibweise des angestammten Namens ist ein stückweit auch das Eingeständnis eines erfolglosen Rebrandings.
Jetzt kehren die E’s in den Namen zurück: Der britische Asset Manager heisst neu wieder Aberdeen. Damit wird der im Jahr 2021 unter der Führung von CEO Stephen Bird adaptierte verkürzt Namen wieder fallengelassen.
Die Gruppe hiess zuvor Standard Life Aberdeen, nachdem die beiden Vermögensverwalter 2017 fusioniert worden waren. Das Rebranding wurde vorgenommen, nachdem die Markenrechte an Standard Life wieder verkauft wurden. Der Kunstname sollte für eine «moderne, agile, digitalisierte Marke» stehen, wie es damals hiess.
Bird war im Mai vergangenen Jahres zurückgetreten. Als sein Nachfolger bei dem FTSE 250-Unternehmen übernahm dann im September der frühere CFO Jason Windsor.
Unnötige Ablenkung beenden
Der neue CEO kündigte die Änderung am Dienstag an. Winsor bezeichnete dies als «eine pragmatische Entscheidung, die eine neue Phase für das Unternehmen markiert, da wir uns darauf konzentrieren, unseren Kunden, Mitarbeitern und Aktionären etwas zu bieten», sagte er anlässlich der Zahlenvorlage 2024 an einer Medienkonferenz. Die Rückkehr der Vokale beseitige unnötige Ablenkung. «Es macht es so viel einfacher für uns, es vollständig auszusprechen und einfach weiterzumachen», wird Windsor von der «Financial Times» zitiert.
Der verkürzte Name hatte für eine Reihe von spöttischen und hämischen Kommentaren in der Branche und den Medien gesorgt; finews.ch berichtete darüber. Bird hatte dies einmal als «corporate bullying» bezeichnet.
Neue Ziele
Windsor will das Unternehmen zu einem führenden Vermögensverwaltungskonzern machen und präsentierte neue Zielen für 2026.
Die Jahreszahlen fielen solide aus. Die bereinigten Erträge sanken im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 1,3 Milliarden Britische Pfund, während der Betriebsgewinn um 2 Prozent auf 255 Millionen Pfund zulegte.
Der Bereich Beratung, der zweitgrösste im Vereinigten Königreich, der mehr als die Hälfte der unabhängigen Finanzberater des Landes betreut, verzeichnete einen Anstieg des Betriebsergebnisses um 7 Prozent auf 126 Millionen Pfund. Das verwaltete Vermögen wuchs um 2 Prozent auf 75,2 Milliarden Pfund.
Der Bericht verwies jedoch auf «enttäuschende» Abflüsse im Volumen von 3,9 Milliarden Pfund, verglichen mit 2,1 Milliarden Pfund im Vorjahr.
Die Aktie, die an der LSE auch weiterhin unter dem Kürzen ABDRN geführt wird, legt aktuell um knapp 12 Prozent zu.