Erstmals seit Monaten rechnet eine Mehrzahl der Finanzanalysten mit sinkenden langfristigen Zinsen. Der Zinswende könnte hierzulande bald die Spitze gebrochen werden.
Gemäss der neuesten Ausgabe der Analysten-Umfrage «UBS CFA Society Switzerland Indikator» rechnen Finanzprofis schon bald mit sinkenden Zinsen.
Im Detail erwarten deutlich mehr Umfrageteilnehmende einen Rückgang der kurzfristigen Zinsen in der Schweiz innerhalb der nächsten sechs Monate. Dies deutet darauf hin, dass die Finanzanalysten zunehmend davon ausgehen, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) im ersten Halbjahr 2024 den Leitzins senkt. Die Währungshüterin hat Mitte Dezember von einer Erhöhung abgesehen und bei einem Zinsniveau von 1,75 Prozent pausiert.
Schwächeres Wachstum
Nun könnten nach den rapiden Zinserhöhungen seit dem Ende der Negativzinsen im Jahr 2022 schon bald wieder Senkungen folgen. Erstmals seit April 2020 war die Zahl der befragten Analysten, die mit einem Rückgang der langfristigen Zinsen in der Schweiz rechnen, grösser als die derer, die einen Anstieg erwarten.
Das passt auch zum Bild der gesamten Konjunkturlage: Eine Mehrzahl der Beobachter erwartet, dass sich das Wirtschaftswachstum in der Schweiz in den nächsten sechs Monaten abschwächt.
Schmalere Marge
Für die Banken würde dies bedeuten, dass der Trend zu höheren Hypothekarzinsen dreht, während die Sparzinsen eher noch steigen dürften. Dies, weil dort noch Nachholbedarf gegenüber dem Anstieg der Leitzinsen in der Schweiz besteht. Zusammengenommen deutet dies auf schmalere Margen im Zinsengeschäft hin.
Die Standesorganisation CFA Society Switzerland und die Grossbank UBS führen unter hiesigen Analysten monatlich eine Finanzmarkt-Umfrage durch. Die Umfrage vom Dezember zählte nach Angaben der Studienautoren 38 Teilnehmende.