Die Schweiz sollte 500 Milliarden Dollar für die Finanzierung des Übergangs zu einer Netto-Null-Wirtschaft bereitstellen. Diese Rechnung ist laut einer Studie proportional niedriger als bei anderen Ländern.
Rund 100 Billionen Dollar an Investitionen in kohlenstoffärmere Infrastrukturen sind nötig, damit die Welt die Pariser Klimaziele einhalten kann und bis 2050 unter dem Strich keine Treibhausgasemissionen mehr ausstösst. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Leitfaden von BNY Mellon und dem Beratungsunternehmen Fathom hervor.
100 Billionen Dollar entsprechen etwa einem Fünftel der gesamten erwarteten weltweiten Investitionen in den nächsten 30 Jahren oder 3 Prozent des kumulierten Bruttoinlandprodukts (BIP).
Vorsprung der Schweiz
Die Schweiz, die 0,1 Prozent der globalen CO2-Emissionen verursacht, aber nur 0,8 Prozent des globalen BIP ausmacht, hat ein vergleichsweise geringeres Verhältnis von CO2 zum globalen BIP als andere Länder wie China und wird weniger zahlen müssen, geht aus dem Bericht hervor.
Im Vergleich dazu muss China 23,4 Prozent der 100 Billionen Dollar aufbringen, während der Beitrag der Schweiz 0,5 Prozent des gesamten Investitionsbetrags ausmacht.
Der Grund dafür liegt zum Teil in den wirtschaftlichen Aktivitäten der Länder. Die Schweizer Wirtschaftsstruktur ist zum einen mehr auf Dienstleistungen ausgerichtet und hat zum andern eine höherwertige, kohlenstoffärmere Produktion.
Löwenanteil für aufstrebende Länder
Ein grosser Teil dieser Investitionen sollte in Schwellenländer fliessen, da jeder Dollar grüner Investitionen in solchen Märkten mehr Dekarbonisierung bewirken könnte als der entsprechende Betrag in einer fortgeschrittenen Wirtschaft, so der Studienautoren.
Bei der Betrachtung des Investitionsbedarfs nach Sektoren und Ländern zeigt der Bericht die Hürden auf, die mit der Abkehr von der fossilen Wirtschaftstätigkeit verbunden sind, die grosse Mengen an Treibhausgasemissionen erzeugt.
Grosses Potenzial
Zudem wird deutlich, dass die Anbieter, die der Energie- und Versorgungsindustrie die Mittel zur Dekarbonisierung zur Verfügung stellen, am meisten von der Umstellung auf eine klimaneutrale Wirtschaft profitieren werden.
«Wenn wir es richtig anpacken, kann der Gewinn für die Gesellschaft und weitsichtige Investoren erheblich sein», lautet das Fazit der Autoren.