Der Krypto-Millionär Dadvan Yousuf hat gegen zwei Journalistinnen des SRF eine Strafanzeige eingereicht. Er sei von Journalistinnen des Schweizer Fernsehen in seiner Ehre schwer verletzt worden.
Dadvan Yousuf hat Mitte März eine Strafanzeige wegen Ehrverletzung in Zürich eingereicht, berichtete die «Handelszeitung» am Donnerstag. Das habe sein Anwalt bestätigt, der namentlich nicht genannt werden will.
Anlass der Anzeige ist ein Beitrag des Schweizer Fernsehens vom Februar. Er trug den Titel «Der Krypto-Milliardär und seine fragwürdigen Transaktionen». Das Schweizer Fernsehen «SRF» bestätigt den Eingang der Strafanzeige.
Wirtschaftlicher Schaden
Die in dem Artikel gemachten Vorwürfe weist Yousuf demnach zurück. Sein Anwalt sagt: «Diese Vorwürfe sind geeignet, die Ehre Dadvan Yousufs schwerwiegend zu verletzen.» Zudem habe ihm die Berichterstattung wirtschaftlich stark geschadet.
Gegenüber der Zeitung beziffert Yousuf den bislang entstandenen Schaden auf 10 Millionen Franken und schliesst nicht aus, dass er diesbezüglich gegen die angezeigten Journalistinnen vorgehen werde.
Auch gegen einen zweiten Artikel von «SRF» geht der Anwalt von Yousuf vor. Dort wurde berichtet, dass die Staatsanwaltschaft Bern ein Verfahren gegen Yousuf eröffnet habe wegen eines konkreten Verdachts auf Geldwäscherei.
Staatsanwalt bestätigt: Nur Vorverfahren
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte gegenüber der Zeitung, dass sich die Prozedur im Stadium des Vorverfahrens befinde. Es handele sich um «ein polizeiliches Ermittlungsverfahren und keine Untersuchung im Sinne von Artikel 309 der Strafprozessordnung.»
In einer Email des Anwalts wird zudem darauf verwiesen, dass jährlich tausende Meldungen an die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) gehen würden. Im vergangenen Jahr 2021 seien es laut Jahresbericht 5’964 gewesen. 1’351 Meldungen hätten zu Anzeigen bei einer kantonalen Staatsanwaltschaft geführt, wovon der Fall von Yousuf nur einer sei.
«Danach macht die Polizei beim Staatsanwalt entweder einen Antrag auf Eröffnung eines Untersuchungsverfahrens wegen Geldwäscherei oder auf Einstellung des Vorverfahrens», so der Anwalt.