Die Pensionskasse des Bundes Publica will sich von allen russischen Wertschriften trennen. Doch das dürfte gar nicht so einfach sein.
Nachdem sich der Bundesrat am Montag den Sanktionen der EU gegen Russland angeschlossen hat, will auch Publica nicht mehr in Russland investieren. Man habe entschieden, keine weiteren Käufe von Wertpapieren in Russland mehr zu tätigen und sich zudem aus den bestehenden Investitionen zurückzuziehen, schreibt die Pensionskasse des Bundes in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Aus dem Universum verbannt
Die Vorsorgeguthaben der bei Publica versicherten und rentenbeziehenden Personen sollen nicht im russischen Markt investiert sein. Man werde demzufolge und aufgrund ihrer normativen Basis sowie dem Konzept «verantwortungsbewusst investieren» Russland aus dem Anlageuniversum ausschliessen, heisst es weiter.
«Die Sanktionen der EU und der Schweiz sind ein klares Zeichen gegen die massive Verletzung des Völkerrechts durch Russland. Es ist völlig klar, dass Publica diese Haltung mitträgt und die nötigen Schritte einleitet», sagt Matthias Weber, Präsident des Anlageausschusses.
Doch wie verkaufen?
Den Angaben zufolge belaufen sich die Investitionen in in russische Wertschriften aktuell auf rund 170 Millionen Schweizer Franken. Das entspreche weniger als 0,5 Prozent des Gesamtvermögens. Dazu gehören Aktien von Unternehmen, die vom russischen Staat kontrolliert werden, sowie Anleihen in Dollar und Rubel. In der Ukraine oder in Weissrussland halte man aktuell keine Investitionen.
Doch der Verkauf der Bestände dürfte derzeit schwerfallen. Die russische Zentralbank hat aufgrund der von der EU verhängten Sanktionen den Handel an der Börse ausgesetzt. Der Anlageausschuss sei bestrebt, die Desinvestitionen in Russland umzusetzen, sobald die Liquidität am Markt dies erlaube, schreibt die Pensionskasse.