Die Fondsbranche blickt auf ein Rekordjahr zurück. «Jeden Franken, den wir über die Anlagerendite holen, muss die Bevölkerung nicht als Leistungskürzung in Kauf nehmen», sagt Iwan Deplazes, Präsident der Asset Management Association Switzerland, zu finews.tv.

Die verwalteten Kundenvemögen im Schweizer Asset Management stiegen im vergangenen Jahr um gut 10 Prozent auf 2,79 Billionen Franken – so hoch waren sie noch nie. Zwei Drittel des Wachstums sind auf die gute Börsenentwicklung im zweiten und dritten Quartal 2020 zurückzuführen.

«Doch stolze 100 Milliarden Franken wurden als Neugeld akquiriert», betont Iwan Deplazes, Präsident der Assset Management Association Switzerland (AMAS), im Interview mit finews.tv.

Es sei ein Privileg und gleichzeitig eine Verpflichtung, diese Vermögen zu verwalten, so Deplazes weiter. «Wir haben den Anspruch, dass der Gesellschaft bewusst wird, wie wichtig diese Industrie volkswirtschaftlich ist. Denn jeder Franken, den wir über die Anlagerendite holen, muss die Bevölkerung nicht als Leistungskürzung in Kauf nehmen.»

Für ausländische Kunden attraktiv

Die Schweiz ist als Asset-Management-Standort auch für ausländische Kunden attraktiv. Rund 35 Prozent der insgesamt 2,79 Billionen Franken werden für institutionelle Kunden, also Pensionskassen und andere Vorsorgeeinrichtungen, im Ausland verwaltet.

Das Volumen des «Exports» von Asset-Management-Dienstleistungen verdeutliche die Nachfrage nach Schweizer Produkten und die international anerkannte Expertise der Branche in der Schweiz, so Deplazes weiter.

Hohe Standort-Qualität im internationalen Vergleich

«Wir wollen international für noch mehr Furore sorgen und eine führende Stellung im Vertrieb einnehmen», sagt der AMAS-Präsident. Das jährliche Standortqualitäts-Ranking, das die relative Wettbewerbsfähigkeit der wichtigsten internationalen Asset-Management-Zentren misst, zeigt denn auch, dass Zürich und Genf ihre bereits gute Position im Jahresvergleich weiter verbessern konnten und nun auf den Plätzen zwei und vier liegen.

Wie Deplazes im Interview weiter betont, beschäftigt die Branche gut 10'500 Personen, Tendenz steigend. Noch eindrücklicher seien jedoch die Dimensionen, wenn man das ganze Umfeld mitsamt etwa Fonds-Administratoren oder Juristen und Treuhänder mitrechne. «Dann spricht man von rund 55'000 Beschäftigten», betont Deplazes im Interview.

 

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